Pro Kopf 65.330 Euro: Österreicher sind 18. reichsten Menschen der Welt

Pro Kopf 65.330 Euro: Österreicher sind 18. reichsten Menschen der Welt
"Global Wealth Report" der Allianz zeigt Vermögensentwicklung in Zeiten der Inflation. Die reichsten zehn Prozent besitzen 85 Prozent des Weltvermögens

Nach dem stärksten Rückgang der weltweiten Geldvermögen seit der Finanzkrise im Vorjahr rechnet der deutsche Versicherer Allianz für heuer wieder mit Zuwächsen. Für den erwarteten Anstieg um rund sechs Prozent spreche die Entwicklung an den Aktienmärkten, erklärte der Versicherungskonzern am Dienstag anlässlich der Vorlage seiner jährlichen Vermögensstudie ("Global Wealth Report"). Österreich rangiert weiterhin unter den Top-20 reichsten Staaten.

Das durchschnittliche Wachstum der globalen Geldvermögen dürfe sich nach Einschätzung der Allianz-Volkswirte in den nächsten drei Jahren zwischen vier und fünf Prozent einpendeln. Im Vorjahr 2022 waren die Vermögen der Menschen rund um den Globus erstmals seit 2008 in Summe geschrumpft. Der Ukraine-Krieg, ein abgewürgter Post-Corona-Aufschwung und die hohe Inflation hatten die Wirtschaft und die Märkte unter Druck gesetzt, so der Versicherer.

Die Volkswirte der Allianz kommen in ihren Berechnungen für 2022 auf ein Minus von 2,7 Prozent zum Jahr davor. Insgesamt gingen demnach Finanzanlagen im Wert von 6,6 Billionen Euro verloren. Das Brutto-Geldvermögen privater Haushalte in den 57 untersuchten Staaten - einschließlich Schulden - summierte sich Ende vergangenen Jahres auf 233 Billionen Euro. Abzüglich von Schulden ergab sich demnach ein Nettogeldvermögen von knapp 177 Billionen Euro Ende 2022 - ein Rückgang um 5,1 Prozent binnen Jahresfrist.

Gleichmäßig verteilt ist die Summe aber nicht: Die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung - etwa 560 Millionen Menschen in den 57 untersuchten Ländern - besitzen laut Allianz zusammen 85 Prozent des gesamten Netto-Geldvermögens: im Schnitt rund 270.000 Euro.

Insgesamt lag das weltweite Geldvermögen der privaten Haushalte Ende vergangenen Jahres trotz der Einbußen nominal immer noch um fast 19 Prozent über dem Stand von 2019, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Bereinigt um die Inflation seien es allerdings nur 6,6 Prozent Zuwachs binnen drei Jahren, rechnete die Allianz vor. "Jahrelang haben sich die Sparer über die Nullzinsen beschwert. Doch der wahre Feind der Sparer ist die Inflation", kommentierte Allianz-Chefvolkswirt Ludovic Subran.

Unter den Top-20 reichsten Ländern ist auch Österreich zu finden, und zwar auf Platz 18 mit einem Netto-Geldvermögen pro Kopf von 65.330 Euro. Zum Jahr davor entspricht das allerdings einem Minus von 4,6 Prozent. Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 ist das Geldvermögen nominal noch um 9,4 Prozent höher, inflationsbereinigt verlor das Vermögen der Österreicherinnen und Österreicher jedoch um 3,3 Prozent an Kaufkraft.

Deutschland rangiert gleich dahinter mit 63.540 Euro pro Kopf. Spitzenreiter sind erneut die USA (253.450 Euro pro Kopf) vor der Schweiz (238.780 Euro) und Dänemark (163.830 Euro).

Die Vermögensstudie enthält Angaben zu Geldvermögen und Verschuldung privater Haushalte in 57 Staaten. Diese Länder stehen den Angaben zufolge für 91 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und 72 Prozent der Weltbevölkerung. Der Versicherer berücksichtigt in der Auswertung Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionsfonds, nicht jedoch Immobilien.

Eine interaktive Weltkarte zu dieser Studie finden Sie unter:

https://www.allianz.com/en/economic_research/research-data/interactive-wealth-map.html

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