Preise für Würstel ziehen deutlich an

Preise für Würstel ziehen deutlich an
Die Industrie wird wegen der explodierenden Rohstoffpreise in den nächsten zwei Monaten die Preise für Wurst und Schinken erhöhen.

Und das zum Start der Grillsaison: Herr und Frau Österreicher müssen künftig auch für Würstel und Schinken tiefer in den Säckel greifen. Zuletzt zogen schon die Preise für Kaffee, Schokolade, Semmeln und Wein kräftig an.

"Unsere Preise waren jahrelang stabil, aber jetzt geht es einfach nicht mehr", sagt Helmut Schmerker, Obmann des Verbandes der Fleischwarenindustrie.

Gewürze bis Kartons

Preise für Würstel ziehen deutlich an

In der Fleischwarenindustrie fallen 20 Prozent der Kosten für Material und Energie an. "Allein die Kosten für die Wursthüllen, die für Frankfurter und andere Würstel verwendet werden, sind seit 2009 um 50 Prozent gestiegen", erzählte Schmerker. Die für die Wurstherstellung wichtigen Gewürze Pfeffer oder Muskatnuss seien um über 60 Prozent teurer geworden, Verpackungsfolien und Kartons um 20 bzw. 15 Prozent.

Angezogen haben auch die Preise für den wichtigsten Rohstoff Fleisch. "Schweinefleisch ist diese Woche mit einem Plus von fast 20 Prozent so teuer wie seit 2008 nicht mehr", so Reinhard Kainz, Leiter des Koordinationsbüros Fleischwirtschaft in der Wirtschaftskammer. Die Rindfleischpreise hätten sich im Vergleich zu 2010 um rund 15 Prozent erhöht.

Kein Verständnis

2009 haben die Österreicher pro Kopf im Schnitt 66,5 kg Fleisch verdrückt. Diese Menge halte sich seit Jahren stabil. Einen um sich grassierenden Vegetarismus können Schmerker und Kainz nicht feststellen, obwohl sie glauben, dass die Zahl der Vegetarier steigen wird. Dass es mittlerweile mehr Kebapbuden als Würstelstände gibt, stört sie auch nicht. Einzig Tofuwürsten können sie nichts abgewinnen, für Fleischersatz hätte man in dieser Branche kein Verständnis.

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