Prämien für das Volk

Prämien für das Volk
Leistungskultur entsteht dort, wo Mitarbeiter am Erfolg beteiligt werden.

Die Mehrheit der Bevölkerung findet Millionen-Gagen von Top-Managern selbst dann ungerecht, wenn die Unternehmenslenker erfolgreich unterwegs sind. Fragt man die VW-Mitarbeiter, ob es gerecht ist, dass ihr Oberboss Martin Winterkorn 17 Millionen Euro kassiert, wird man viel eher ein Ja hören. Schließlich haben 90.000 deutsche VW-Mitarbeiter eine Rekordprämie von je 7500 Euro bekommen.

Ungerecht wurde es bisher immer dort, wo Top-Verdiener auch in schlechten Zeiten mit saftigen Gehaltssteigerungen rechnen durften und Banker noch ihre Boni kassierten, als die Finanzwelt schon in ihre Krise taumelte. Auch die per Kursmanipulation erschlichene „Erfolgsprämie“ von neun Millionen Euro für 100 Telekom-Mitarbeiter hat hoffentlich keine Vorbildwirkung.

In Österreich sind Prämien-Modelle noch ausbaufähig, aber die Richtung stimmt: 180 Euro pro Mitarbeiter bei den ÖBB, 750 Euro bei der Post. Nur so können die Chefitäten auch hierzulande ein wenig jener Bodenhaftung vermitteln, die ihnen so oft abgesprochen wird. Speziell wenn unsere Herrn Gagenkaiser bei anderer Gelegenheit wieder zu Verzicht und Nulllohnrunden aufrufen. Freilich immer bei den anderen.

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