Post stellt bald im Ausland zu

"Die Post ist ein Verfechter der direkten Demokratie, sie ist gut für das Geschäft." - Briefwahlprofiteurin - Post-Chef Georg Pölzl.  
Nach der Öffnung der Postmärkte in den osteuropäischen EU-Ländern 2013 will die Post dort auch ins klassische Briefgeschäft einsteigen.

Die österreichische Post klingelt bald an Haustüren im Ausland. Mit der Liberalisierung der Postmärkte im Jahr 2013 auch in den osteuropäischen EU-Ländern will die heimische Post dort auch in den klassischen Briefmarkt einsteigen. Post-Chef Georg Pölzl: "In diesen Ländern ist der Markteintritt deutlich leichter als in Österreich." Hierzulande sei die flächendeckende gute Versorgung durch die Post selbst – so Pölzl selbstbewusst – für die meisten potenziellen Konkurrenten eine zu hohe Hürde im Briefgeschäft.

Derzeit ist die Post über zugekaufte Firmen in Südost- und Osteuropa im Geschäft mit unadressierten und adressierten Werbesendungen (Infomails) und in der Paketzustellung tätig. Zuletzt kauften sich die heimischen Postler bei Infomail-Unternehmen in Polen und Bulgarien ein. Die Umsätze sind allerdings noch recht bescheiden, denn den Großteil des Auslandsumsatzes von rund 500 Millionen Euro jährlich steuert die deutsche Paket- und Logistiktochter transoflex bei.

In naher Zukunft könnte es aber auch wieder größere Zukäufe gebe, laut Pölzl verfüge die Post über eine gut gefüllte Kriegskasse, "wir können uns auch etwas Größeres leisten, wenn sich etwas anbietet". Konkrete Pläne nennt er vorerst nicht, das würde "nur die Preise in die Höhe treiben".

Selbstbedienung


In Österreich will die Post vor allem mit der Verbesserung ihres Service punkten und gleichzeitig ihre Kosten weiter senken. Das Rezept dazu heißt Automatisierung. So soll es für die Kunden in allen post-eigenen Filialen – rund 500 Standorte will die Post langfristig gemeinsam mit ihrem Bankpartner Bawag betreiben – Selbstbedienungsfoyers für Post- und Bankdienstleistungen geben. Dafür werden jährlich rund zehn Millionen Euro investiert. Über Empfangsboxen in Wohnhausanlagen können Pakete behoben werden, ohne dass der Briefträger ein zweites Mal klingeln muss.

Auf baldige Einigung hofft Pölzl für die laufenden Verhandlungen über ein elektronisches Zeiterfassungssystem für die Zusteller über GPS und über ein neues Prämiensystem für die Zustellung von Werbesendungen.

Bilanz: Zuwächse im ersten Quartal

Umsatz Die Post setzte im 1. Quartal mit 605,7 Millionen Euro um 6 Prozent mehr um als in den ersten drei Monaten 2011. Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg um 14,4 Prozent auf 48,8 Mio. €, Das Periodenergebnis um 10,7 Prozent auf 37,4 Mio. €. Für das Gesamtjahr erwartet die Post leichte Steigerungen bei Umsatz und Gewinn. Die Zahl der Postler sank um 286 auf insgesamt knapp 23.000 Vollzeitkräfte, in Österreich ging die Mitarbeiterzahl auf 19.370 zurück.

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