Post sieht Wachstum nur im Ausland

Post sieht Wachstum nur im Ausland
Stabiler Umsatz. Höhere Dividende für Aktionäre, mehr Prämie für die Mitarbeiter in Österreich.

Die Post will zwar im Inland "um jeden Brief kämpfen", Umsatzsteigerungen und Wachstum sieht Post-Chef Georg Pölzl allerdings "hauptsächlich durch Zukäufe" in Ost- und Südosteuropa. Pölzl: "Wir sind laufend auf der Suche nach attraktiven Möglichkeiten, im Ausland gute Geschäfte zu machen."

Denn das gewinnträchtige Briefgeschäft in Österreich wird wegen der Substitution durch eMails auch in den nächsten Jahren weiter um rund drei Prozent jährlich schrumpfen. Was durch die Zuwächse im Paketgeschäft bei Weitem nicht kompensiert werden kann. In Zahlen: Von den 5,7 Milliarden Sendungen im Vorjahr in Österreich waren "nur" rund 140 Millionen Pakete, der Löwenanteil "echte" Briefe (931 Millionen) und Werbesendungen (4,7 Milliarden).

Ein Wahljahr hilft immer

Wobei 2013 die Politik half: Das Superwahljahr sorgte dafür, dass die Rückgänge im Briefvolumen moderat waren. Dennoch fiel der Briefumsatz im Inland etwas niedriger aus, für die leichte Steigerung auf 1,5 Milliarden Euro (siehe Grafik) sorgte eine neue Auslandsbeteiligung. Der Umsatz in der Paketsparte blieb ebenfalls auf Vorjahres-Nivau. Unterm Strich verdiente die Post praktisch gleich wie im Jahr davor 124 Millionen Euro.

Post sieht Wachstum nur im Ausland
Kennzahlen Post 2012 und 2013 - Tabelle; Aktienkurs seit 2007 - Kurvengrafik Grafik 0333-14-Post.ai, Format 88 x 84 mm

Dividende steigt

Mehr bringt die Post ihren Aktionären: Die Dividende soll um zehn Cent auf 1,90 Euro je Aktie steigen. Der Bund, der über die Staatsholding ÖIAG die Mehrheit von 52,8 Prozent hält, kassiert gut die Hälfte davon. Die Erfolgsprämie für die Mitarbeiter in Österreich wird im selben Ausmaß wie die Dividende auf 811 Euro je Mitarbeiter angehoben. Heftige Kritik übt der Postchef an Warnungen der Gewerkschaft vor einem massiven Personalabbau. Die "gezielt gestreuten Fehlmeldungen" von 2500 bis 3000 Mitarbeitern seien "um den Faktor 30 falsch". Die Belegschaft in Österreich – rund 19200 Vollzeitkräfte – würde auch heuer und 2015 um 200 bis 400 durch natürliche Fluktuation schrumpfen.

Empfangsboxen

Den Kunden bringt die Post mehr Selbstbedienung in den Filialen und durch Empfangsboxen am Wohnort.

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