Porr-Chef über Deindustrialisierung: "Wir werden in vier Jahren blöd aus der Wäsche schauen"

Porr-Chef über Deindustrialisierung: "Wir werden in vier Jahren blöd aus der Wäsche schauen"
Porr-Chef Karl-Heinz Strauss wundert sich über das Desinteresse an der Abwanderung der Industrie. Was er außerdem zum Deutschen Eck und der „Moralkeule“ der Klimakleber sagt.

Der Bauunternehmer redet gerne Tacheles – auch mit dem bayerischen Ministerpräsidenten.

KURIER: Porr steigt gerade in zwei Vamed-Tochterunternehmen ein. Die Vamed hatte einen Milliardenumsatz, ist aber gestrauchelt. Sind die 90 Millionen, die Sie zahlen, ein Schnäppchenpreis?

Karl-Heinz Strauss: Ganz sicher nicht. Wir brauchen erst die EU-Genehmigung dafür, das wird noch ein paar Monate dauern. Jeder Job in den Gesellschaften, die wir übernommen haben, ist gesichert.

Profitiert die Porr davon, dass Deutschland seine Infrastruktur renovieren muss? Anderen Baukonzernen geht es hingegen schlecht.

Der Bau an sich ist nicht in der Krise. Aber Firmen, die auf den kleinen und mittleren Wohnbereich spezialisiert sind, haben ein echtes Problem. Das ändert sich mit den Zinssenkungen wieder. Die Porr profitiert von Ländern im Aufbau – Tschechien, Polen, Rumänien, Slowakei – und von Ländern wie Deutschland mit schlecht gewarteter Infrastruktur. Da gibt es viele Totalschäden.

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