Porr baut Schulden ab und erhöht Dividende

Produktionsleistung stieg im Vorjahr um knapp zehn Prozent.
Der Baukonzern Porr stellt sich auf härteren Konkurrenzkampf ein und will mehr Tunnel bohren.

Die Fundamente des heimischen Baukonzerns Porr gehen auf das Jahr 1869 zurück. Fast eineinhalb Jahrhunderte später steht die Porr erstmals netto ohne Schulden da. Gelungen ist das durch eine Spaltung. Im Vorjahr wurde die Mehrheit des Immobilienentwicklers UBM übernommen. Heuer im Februar wurden die Porr-Immobilien – samt Verschuldung – auf die UBM übertragen. „Die Porr ist jetzt ein reiner Baukonzern“, so Vorstandschef Karl-Heinz Strauss.

Konzentration

Mit der Konzentration auf Bau und die Kernmärkte Österreich, Deutschland, Polen, Schweiz und Tschechien ist es im Vorjahr recht gut gelaufen. Die Produktionsleistung wurde um 9,9 Prozent auf 3,475 Milliarden Euro ausgebaut, das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 10,9 Prozent auf 66,1 Millionen Euro.

Die Aktionäre (46,3 Prozent sind im Streubesitz, der Rest gehört dem Syndikat Ortner/Strauss) sollen mit mehr Geld bedacht werden als zuletzt. Die Dividende wird von 1,00 auf 1,50 Euro je Aktie angehoben.

Beim Konzernergebnis gab es einen Rückgang um 7,4 Prozent auf 48,6 Millionen Euro. Schuld daran „waren hohe Steuern, die nach Immobilienverkäufen in Deutschland zu zahlen waren“, erklärt Strauss. Er geht davon aus, dass die Porr im laufenden Geschäftsjahr die Erträge weiter ausbauen kann.

Durch Urbanisierung und wachsende Bevölkerung habe die Bauindustrie gute Aussichten. Trotzdem sei eine Konsolidierung in der Baubranche zu erwarten. Grund dafür ist die Alpine-Pleite. Die Branche habe die Alpine-Baustellen mehr oder weniger abgearbeitet. Für die übernommenen Alpine-Mitarbeiter müssen nun neue Aufträge her. Das drücke auf die Margen.

Die Porr selbst will mit Spezialaufträgen, etwa im Tunnelbau, künftig auch Aufträge in Saudi-Arabien, Großbritannien und Skandinavien an Land ziehen.

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