Politik ist autofeindlich

Politik ist autofeindlich
Autohändler Denzel fährt trotz stagnierenden Marktes Rekordergebnis ein.

Der heimische Autohändler Denzel beklagt sich einmal mehr über die "autofeindliche Politik der Bundes- und einzelner Landesregierungen", wie es Vorstandssprecher Gregor Strassl formuliert. In den vergangenen zwölf Jahren habe es elf Steuererhöhungen gegeben. Daher habe es einen schleichenden Rückgang der Verkaufszahlen gegeben, nun stagniere der Neuwagenmarkt.

Für die Denzel-Gruppe selbst lief es im Vorjahr aber nicht schlecht. Der Umsatz stieg zu 2015 von 623,6 auf 648 Mio. Euro, das Vorsteuerergebnis legte von 13,7 auf 14,4 Mio. Euro zu – das zweitbeste Ergebnis seit der Gründung 1934. Unterm Strich verdiente Denzel 10,6 Mio. Euro (nach 10,2 Mio. Euro). Wachstumspotenzial sieht Strassl am Land. "In Wien wird es weniger, am Land mehr Autos geben", lautet seine Prophezeiung.

Abgasskandal

Vom Abgasskandal spürt Denzel heuer bis dato nichts. Von den 18 vertriebenen Marken ist bis dato nur Mitsubishi verwickelt – allerdings sind die betroffenen Modelle nicht in Österreich verkauft worden.

Von der neuen Regierung wünscht sich Strassl zum einen eine Förderung von Autos mit alternativen Antrieben ähnlich wie in Deutschland ("es gibt Gespräche"). Zum anderen müsse mehr für die Bildung junger Menschen getan werden. "Es fällt zunehmend schwerer, Lehrlinge zu bekommen, die sinnerfassend Lesen, Schreiben und Rechnen können", beklagt sich Strassl. Denzel müsse selbst in die Ausbildung der jungen Menschen investieren. "Es ist mehr als ein Denzel-Problem. Die Autowirtschaft ist eine Leitbranche in Österreich."

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