Pleite eines bekannten Wiener Innenstadt-Lokals wegen einer Baustelle

Pleite eines bekannten Wiener Innenstadt-Lokals wegen einer Baustelle
Aufgrund der andauernden Umbauarbeiten ist mit keiner Verbesserung der wirtschaftlichen Situation zu rechnen, der Betrieb wird geschlossen.

Die Innenstadt-Lage dieses Restaurant mit traditioneller Wiener Küche samt Schanigarten ist eigentlich super - gleich gegenüber der Kapuzinengruft, einem Magneten für Touristen. Doch in diesem Fall ist die Lage leider ein großer Nachteil.

"Seit dem Jahr 2018 werden am Neuen Markt in Wien, am Unternehmensstandort der Schuldnerin, umfangreiche und langfristige Bautätigkeiten (Fertigstellung 2022) durchgeführt. Das hat zur Folge, dass der Neue Markt nicht wie bisher frequentiert wird, was sich dementsprechend negativ auf den Betrieb der Schuldnerin auswirkt", teilt das Unternehmen dem Gericht mit. So mussten Umsatzrückgänge verzeichnet werden. Das Unternehmen lukrierte auch keine ausreichenden Einnahmen, um die Verbindlichkeiten bedienen zu können.

Pleite eines bekannten Wiener Innenstadt-Lokals wegen einer Baustelle

screenshot Homepage

Keine Verbesserung in Sicht

"Es ist nicht damit zu rechnen, dass in näherer Zukunft Zahlungseingänge verbucht werden. Eine vorübergehende Zahlungsstockung liegt nicht vor. Eine Unternehmensfortführung ist nicht möglich, zumal aufgrund der Umbauarbeiten und der damit verbundenen Lärm- und Schmutzbeeinträchtigung mit einem Ausbleiben der Gäste zu rechnen ist. Dies trifft insbesondere auf die Schanigartensaison zu. Im Übrigen ist das Unternehmen bereits geschlossen", heißt es weiter.

Das Handelsgericht Wien hat heute, Montag, über das Vermögen der „Ferdinandt“ Gastronomiebetriebs GmbH in 1010 Wien, Neuer Markt 2, besser bekannt unter dem Namen der „Ferdinandt“ ein Insolvenzverfahren eröffnet. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände KSV1870 und Creditreform dem KURIER.

Der Schuldenberg

Laut Schuldnerangaben bestehen Verbindlichkeiten in der Höhe von 69.000 Euro, davon entfallen 21.000 Euro auf die Finanz, 17.000 Euro auf Lieferanten. 15.000 Euro die Mitarbeiter und weitere 16.000 Euro auf die Wiener Gebietskrankenkasse, Wien Energie und ein Telekom-Unternehmen. Indes soll das Unternehmen mit Exekutionsverfahren konfrontiert sein.

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