Pleite eines bekannten Musik-Konservatoriums mit 170 Beschäftigten
Dieses Konservatorium bietet laut eigenen Angaben seinen Studenten „ein fundiertes und praxisnahes künstlerisches Diplomstudium und bereitet sie in einem Klassikstudium oder in einem Jazzstudium auf eine professionelle künstlerische Berufslaufbahn vor. Zusätzlich bietet das Konservatorium ein Diplomstudium für Instrumentalpädagogik oder Gesangspädagogik an.
Nun musste das „Prayner Konservatorium Mag. Schmid e.U.“ die Reißleine ziehen und Insolvenz anmelden. Das 1905 gegründete Institut hat laut KSV1870, AKV und Creditreform am Handelsgericht Wien die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beantragt. 170 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. Die Studienzahlen betrugen in den Vorjahren zwischen 600 und 900 Studenten aus über 60 Ländern.
"Als Hauptursache für die Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gibt der Alleineigentümer des Prayner Konservatoriums, Mag. Josef Schmid, die Covid-19 Pandemie an. Diese führte dazu, dass einige Studierende seit dem Shutdown Mitte März ihre Zahlungen eingestellt bzw. nur mehr Teilzahlungen leisten konnten. Andere Studierende konnten zum Sommersemester gar nicht mehr anreisen bzw. wiederum andere sind bei Bekanntwerden des massiven Covid-19 Ausbruchs in Europa zu ihren Familien in ihrer Heimat zurückgereist", zitiert der KSV1870 aus dem Insolvenzantrag. "Der angebotene Online-/Fernunterricht wurde nicht von allen Studierenden und MusikschülerInnen angenommen bzw. einige Lehrkräfte konnten diesen nicht anbieten. Hinzu kommen rechtliche Schwierigkeiten mit der Behörde, welche den Entzug des Öffentlichkeitsrechts zur Folge hatte, wogegen ein Rechtsmittel erhoben wurde."
Laut Schuldnerangaben liegen die Verbindlichkeiten bei rund 720.000 Euro, die Aktiva werden laut Creditreform mit 435.000 Euro beziffert.
Das Schuldnerunternehmen beabsichtigt laut KSV1870 eine Sanierung durch einen Sanierungsplan und es soll das Unternehmen fortgeführt werden. Im Zuge der Restrukturierung ist das Prayner Konservatorium "auf der Suche nach neuen Partnern um das traditionsreiche Unternehmen auch in Zukunft fortzuführen".
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