Personalnot: Buslenker und Zugführer auf Mangelberufsliste

Personalnot: Buslenker und Zugführer auf Mangelberufsliste
AMS definierte für 2024 Rekordzahl an 110 Berufen mit Fachkräftemangel. Darunter finden sich auch "Green Jobs".

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel erleichtert die Regierung die Aufnahme ausländischer Arbeitskräfte in so genannten Mangelberufen.  Als Mangelberuf werden vom AMS Berufe definiert, in denen in diesem Jahr weniger als 1,5 Arbeitssuchende pro offener Stelle zur Verfügung standen. 

Die Mangelberufsliste 2024, die am Freitag zur Begutachtung veröffentlicht wurde, beinhaltet eine Rekordzahl von 110 bundesweiten und 48 regionalen Berufen. Darunter sind vor allem jene, wo schon länger akuter Fachkräftemangel herrscht, vor allem  IT-, Elektronik- oder Metallerberufe. Aber auch Friseure/innen Masseure/innen oder Bäcker/innen sind darunter. 

Wie das Arbeits- und Klimaministerium am Samstag in einer gemeinsamen Aussendung mitteilten, wurden erstmals auch so genannte "Green Jobs" im Mobilitätsbereich als Mangelberufe definiert. Die gesamte Mangelberufsliste 2024 finden Sie hier

"Zukünftig soll sichergestellt werden, dass Berufe im öffentlichen Personenverkehr und Güterverkehr auf der Schiene, die für den Ausbau nachhaltiger Mobilitätsformen erforderlich sind, berücksichtigt werden.  Ziel ist, dadurch noch mehr auf diese Berufsbilder aufmerksam zu machen und internationale Fachkräfte in Mangelberufen für den heimischen Arbeitsmarkt zu gewinnen“, sagte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

Mehr dazu: Rekordliste an Mangelberufen für 2023

8 Berufe im Verkehrsbereich dabei

Konkret gelten 2024 erstmals zusätzlich 8 Berufe des öffentlichen Verkehrs als Mangelberuf, wie unter anderem Zugführer/innen, Buslenker/innen oder Straßenbahnwagenfahrer/in. Für alle diese Berufe, die keine spezielle schulische Ausbildung oder Lehrausbildung erfordern, sollen die jeweiligen Berufsberechtigungen nach den einschlägigen bahn- und verkehrsrechtlichen Vorschriften anerkannt werden. 

Wirtschaftskammer vermisst Lkw-Fahrer/innen auf der Liste

Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf zeigt sich in einer Aussendung nur teilweise zufrieden mit der Ausweitung der Liste. Zwar habe  man die Dringlichkeit der Ausweitung der Liste auf den öffentlichen Verkehr erkannt, „wir hätten uns allerdings gewünscht, dass diese Vereinfachungen auch für Lkw-Fahrer/innen gelten. Denn sowohl für die Transportbranche als auch für die Versorgungssicherheit jedes einzelnen im Land sind ausreichend Lkw-Fahrer/innen enorm wichtig“, so Kopf. 

Erleichterungen für Sozialberufe

Erleichtern will die Regierung auch den Zuzug von Pflegekräften. Laut einem am Freitag im Nationalrat eingebrachten Initiativantrag sollen künftig auch Schülerinnen und Schüler aus Drittstaaten, die eine Schule für Sozialbetreuungsberufe besuchen, eine Aufenthaltsbewilligung und Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten. Bisher wurde dies nur Schülerinnen und Schülern von Pflegeberufsschulen gewährt.

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