Pepsi wechselt den Chef und sucht einen neuen Geschmack

 Die Inderin Indra Nooyi (62) stand dem Konzern zwölf Jahre lang vor
Die langjährige Pepsi-Chefin geht, der Neue muss den Kundengeschmack von heute erraten.

Beim Getränkegiganten PepsiCo geht nach zwölf Jahren eine Ära zu Ende. Die langjährige Chefin Indra Nooyi (62) gibt den Top-Posten beim Coca-Cola-Konkurrenten ab, wie Pepsi am Montag mitteilte. Ihre Nachfolge tritt Ramon Laguarta am 3. Oktober an.

Nooyi war die erste Frau an der Spitze des Unternehmens. Die Inderin gilt als eine der einflussreichsten Geschäftsfrauen in den USA. Pepsi steigerte zuletzt unter ihr seinen Umsatz, obwohl der Konzern mit dem Wandel in den Ernährungsgewohnheiten kämpft: Zuckerhaltige Getränke werden in Zeiten wachsenden Gesundheitsbewusstseins immer seltener gekauft.

Die neue Strategie – weniger zuckerhaltige Getränke, dafür mehr Chips – hat sich bezahlt gemacht. Im abgelaufenen Quartal hat sich der Rückgang des Softdrink-Geschäfts verlangsamt und die Chips-Sparte Frito-Lay ist weiter gewachsen. Weil immer mehr Verbraucher herkömmliche Softdrinks in den Regalen stehen lassen, setzt Pepsi auch verstärkt auf kalorienärmere Alternativen, wie etwa aromatisiertes Sprudelwasser oder zuckerfreie Sportgetränke.

Zugleich wurde das Geschäft mit Snacks durch neue Geschmacksrichtungen, durch gesündere Herstellungsmethoden und neue Verpackungen weiter ausgebaut.

Pepsi wechselt den Chef und sucht einen neuen Geschmack

Der Spanier Ramon Laguarta soll Pepsi in die Zukunft führen.

Mehr Verkostungen

Nachfolger Laguarta arbeitet bereits seit 22 Jahren im Konzern und wurde im vergangenen Jahr in die Führungsriege befördert. Das nährte Spekulationen, dass der 54-jährige Spanier Nooyi beerben könnte. Laguarta wechselte vom spanischen Lutscherhersteller Chupa Chups zu Pepsi. Dem Erfinder der Lay-Chips ist schon seit Längerem klar, dass sich PepsiCo verändern muss. „Wir müssen darüber nachdenken, uns in neue Bereichen zu begeben, auch wenn wir in ihnen nicht so viel Erfahrungen wie in unseren angestammten haben“, sagt Laguarte in einem Interview. Er hat die Zahl der Produkt-Verkostungen in den einzelnen Märkten hochgefahren, um dem neuen Kundengeschmack wieder näher zu kommen.

Der Pepsi-Umsatz stieg im zweiten Quartal um 2,4 Prozent auf knapp 16,1 Milliarden Dollar. Allerdings drückten höhere Kosten für Rohstoffe und den Transport den Gewinn um rund 14 Prozent auf 1,82 Milliarden Dollar. Analysten hatten allerdings mit einem noch niedrigeren Ergebnis gerechnet.

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