Duftender Börsengang: Schulden treiben Douglas zurück aufs Parkett

Duftender Börsengang: Schulden treiben Douglas zurück aufs Parkett
Börsen-Comeback in Frankfurt soll noch im März stattfinden. Mit den Erlösen sollen vor allem Schulden abgebaut werden.

Die deutsche Parfümeriekette Douglas macht Ernst mit ihren schon länger bekannten Börsenplänen. Noch vor Ostern will das Unternehmen an die Frankfurter Börse. "Der Börsengang ist für uns der nächste logische Schritt, um unsere Strategie weiter erfolgreich umzusetzen und unser volles Potenzial auszuschöpfen", sagte Vorstandschef Sander van der Laan am Montag. Wenn die Märkte hielten, könnte die Erstnotiz noch im März über die Bühne gehen.

Die Bewertung des Unternehmens könnte Insidern zufolge bei bis zu 7 Mrd. Euro liegen.  

Duftender Börsengang: Schulden treiben Douglas zurück aufs Parkett

Douglas-Management um Konzernchef Sander van der Laan (Mitte)

Schuldenabbau

Das Unternehmen will mit dem Börsengang rund 800 Mio. Euro erlösen, weitere 300 Millionen wollen die Altaktionäre, der Finanzinvestor CVC und die Familie Kreke, beisteuern. Das Geld soll zum Abbau von Schulden verwendet werden, die restlichen Kredite sollen zu besseren Konditionen refinanziert werden. Der Schuldenberg belief sich zuletzt auf 3,4 Mrd. Euro. 

"Der Börsengang würde die Verringerung der Verschuldung beschleunigen, die Zinsaufwendungen reduzieren und dadurch die finanzielle Flexibilität und den künftigen Wertzuwachs erhöhen", hieß es in der Mitteilung. CVC und die Familie wollten beim Börsengang keine Aktien abgeben, CVC bleibe Mehrheitsaktionär. eit der Übernahme sitzt Douglas auf einen milliardenschweren Schuldenberg.

Schon einmal an der Börse

Douglas war 2013 nach der gemeinsamen Übernahme durch den Finanzinvestor Advent und der Familie Kreke von der Börse genommen worden. 2015 ging die Mehrheit für knapp 3 Mrd. Euro an CVC.  Eine geplante Rückkehr an die Börse wurde 2015 wieder abgeblasen. 

Organisiert wird der Börsengang von den Investmentbanken Citi, Goldman Sachs, Deutsche Bank, UniCredit und UBS. Douglas wäre heuer der zweite Börsenneuling in Frankfurt nach dem Panzergetriebehersteller Renk. Dessen Aktien sind gegenüber dem Ausgabepreis von 15 auf 27 Euro gestiegen.

Duftender Börsengang: Schulden treiben Douglas zurück aufs Parkett

34 Filialen in Österreich

Douglas hat europaweit 1.850 Filialen in 22 Ländern und beschäftigt rund 18.000 Menschen. In Österreich ist das Unternehmen mit 34 Filialen vertreten. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025/2026 sollen mehr als 200 neue Standorte eröffnet werden, knapp die Hälfte davon in Mittelosteuropa. Außerdem ist geplant, 400 bestehende Filialen umzubauen und zu modernisieren. Bis 2026 will Douglas die Umsatzmarke von fünf Milliarden Euro knacken.

Während der Corona-Pandemie im Jahr 2021 musste Douglas europaweit Hunderte Geschäfte schließen. Begründet wurde dies unter anderem mit der Verlagerung der Umsätze ins Internet. In Deutschland machten damals rund 60 der mehr als 430 Parfümerie-Standorte dicht. 

Profitables Geschäft, Online-Umsatz steigt

Im Online-Geschäft wurde inzwischen nachgerüstet. Im abgelaufenen Weihnachtsquartal verzeichnete Douglas ein größeres Online-Wachstum (10,7 Prozent) als in den Filialen (6,7 Prozent).   

Der Konzernumsatz stieg im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um 8 Prozent auf rund 1,56 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte im Vorjahresvergleich um 12,6 Prozent auf 348,3 Millionen Euro zu. Der Nettogewinn erhöhte sich auf 125,2 Millionen Euro. Das sind 10,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. 

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