Otto wird mit Yapital 2014 in Österreich starten

Onlinehandel boomt bei Otto
"Elektronische Geldbörse": Kunden können mit Yapital im Internet und in Geschäften bargeldlos zahlen.

Der Erfolg der Konkurrenz freut den Hamburger Handelsriesen Otto Group: Viele Mitbewerber versenden ihre Produkte nämlich über den Logistiker Hermes. Und dieser gehört ebenso zur Otto-Gruppe wie der Finanzdienstleister Yapital, der eine „elektronische Geldbörse“ entwickelt hat. Diese kommt seit November etwa in den deutschen Rewe-Supermärkten zum Einsatz.

Otto wird mit Yapital 2014 in Österreich starten
epa03273953 CEO of Otto Group Hans-Otto Schrader poses before the start of the company's annual results press conference in Hamburg, Germany, 20 June 2012. Otto Group presented their resluts of the fiscal year 2011/2012. Photo: DANIEL REINHARDT EPA/DANIEL REINHARDT
In Österreich will Yapital 2014 starten. Gegenüber dem Platzhirschen PayPal habe das System zwei Vorteile, erklärte Hans-Otto Schrader, Vorstandschef der Otto Group, in Wien. Kunden können mit Yapital im Internet und in Geschäften bargeldlos zahlen. Und: Sie können per Smartphone zu jeder Tageszeit Produkte bestellen und gleich bezahlen – Strichcodes (QR) und Funktechnik (NFC) ermöglichen ganz neue Werbe- und Verkaufsformen für Prospekt, Print und Plakat.

20 Prozent der Bestellungen laufen in Österreich schon jetzt über Tablet oder Smartphone. In drei bis fünf Jahren werden es 80 Prozent sein, sagt Harald Gutschi, Chef der österreichischen Otto-Tochter Unito.

Österreich-Markt

Die Otto Group ist ein Handelsgigant, der seine wahre Größe eher verbirgt: Das 1949 gegründete Familienunternehmen ist nach Amazon der zweitgrößte Online-Händler der Welt, agiert aber unter unzähligen Markennamen. So ist die Otto Gruppe mit 53.800 Mitarbeitern und 123 Unternehmen in 20 Ländern aktiv. Heuer erwartet sie ein Umsatzplus von gut 3 Prozent auf 12 Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn soll bei 390 Millionen liegen.

In Österreich setzte Otto mit allen Marken (Universal, Otto, Quelle, Manufactum, MyToys etc.) zuletzt 385 Millionen Euro um. Die Österreich-Tochter Unito zählt mit 13,4 Prozent Umsatzplus zu den am raschesten wachsenden Otto-Firmen – neben Russland, der Logistiksparte und MyToys. Seit Mai 2013 betreut Unito die vor vier Jahren übernommene Marke Quelle neben Österreich und Schweiz auch in Deutschland mit.

Zalando-Erfolg nützt

Mit dem schrillen Berliner Mode- und Schuhversender Zalando erwächst Otto ein aggressiver Konkurrent. Dessen Höhenflug nötigt Schrader zwar Respekt ab. Otto sei aber ein Nutznießer der schrillen Strategie: „Sie haben Online-Shoppen chic gemacht.“ Gutschi bedauert sogar, dass Zalando weniger wirbt: „Nach ihren TV-Spots steigen unsere Internetzugriffe mit.“ Zalando startete vor fünf Jahren und verdoppelte Jahr für Jahr den Umsatz – zuletzt auf 1,15 Mrd. Euro. Der Haken sind hohe operative Verluste: 80 Mio. Euro allein im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Kommentare