Osteuropa lässt Börsianer hoffen

Osteuropa lässt Börsianer hoffen
Experte präferieren den Kauf von Titeln aus Österreich. Geldschwemme der EZB unterstützt weiter.

Knapp neun Prozent hat der Wiener Leitindex ATX seit Jahresbeginn zugelegt. In ähnlicher Tonart soll es nächstes Jahr weitergehen, schenkt man Experten Glauben. Sowohl die Raiffeisen Centrobank (RCB) bzw. die Raiffeisen Bank International (RBI) als auch die Erste Group rechnen mit einem Anstieg auf 2550 Punkten, ein Plus von rund zwölf Prozent.

Allerdings wird nach einem guten ersten Quartal im Sommer eine deutlichen Korrektur nach unten folgen, wie es aus beiden Häusern heißt. "Der Markt erwartet in den USA zwei Zinserhöhungen, die Notenbank Fed prognostiziert nun aber vier, es könnte sogar eine fünfte geben", so RBI-Chefanalyst Peter Brezinschek. Dies legen auch jüngste Aussagen von Fed-Mitgliedern nahe. Zinserhöhungen wirken sich auf Aktienkurse meist nachteilig aus.

Expansive Geldpolitik

In Europa bleibt aber laut Erste-Chefanalyst Fritz Mostböck die Geldpolitik weiter expansiv, von Zinserhöhungen ist keine Rede, im Gegenteil, das Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank wurde vor Kurzem ausgeweitet. Das viele Geld fließt mangels attraktiver Verzinsung auf dem Geldmarkt in Aktien. Besonders profitieren würde dabei Osteuropa. In den meisten Ländern der Region sei die Verschuldung und das Defizit geringer und das durchschnittliche Wirtschaftswachstum mit 3,3 Prozent größer als in Westeuropa.

Große Chancen sieht die Erste in Rumänien, die RBI in Tschechien. Zwiespältig ist das Bild in Polen. Der lokale WIG-Index hat heuer zehn Prozent eingebüßt, beide Experten verweisen auf die politischen Unsicherheiten nach den Wahlen.

Profitieren sollte von der Lage in Osteuropa auch Österreich. "Mit Wiener Werten kauft man indirekt auch Osteuropa", sagt Erste-Analyst Christoph Schultes. Er empfiehlt S-Immo, CA Immo, UBM, AT&S, FACC, Palfinger, Porr Post, VIG und UNIQA; die RBI zudem Atrium, Agrana und voestalpine.

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