Opel Wien ist zum Feiern zumute
Eigentlich ein Grund zum Feiern: Vor 30 Jahren, im Oktober 1982, wurde die Produktion von Motoren und Getrieben im Opel Werk in Wien Aspern aufgenommen. Zudem ist Opel heuer 150 Jahre alt geworden. Daher lädt Werkschef Michael Lewald am Samstag, von 10 bis 17 Uhr auf das Betriebsgelände in Wien Donaustadt zu einer großen Feier ein. Er rechnet mit 3000 Besuchern und verspricht viel Unterhaltung und Information.
Die Feierlichkeiten können aber die Probleme des traditionsreichen Herstellers nicht verbergen. Der Absatz in Europa brach im ersten Halbjahr um 15 Prozent auf 457.630 Autos weiter ein, der Verlust lag bei rund 400 Millionen Euro. In den vergangenen zehn Jahren setzte General Motors (GM) mit seiner Tochter insgesamt 11,25 Milliarden Euro in den Sand.
Notbremse
Die Investmentbank Morgan Stanley gibt daher den Rat, die Notbremse zu ziehen und Opel zu verkaufen. Zwar wäre die Trennung mit Kosten von 10,3 Milliarden Euro zunächst teuer, aber langfristig dennoch die beste Lösung für GM und Opel selbst, heißt es in einer aktuellen Analyse. Ein Ende der Verluste bei Opel sei nicht in Sicht. Für den neuen Opel-Finanzchef Michael Lohscheller kommt dies jedoch nicht in Frage. GM müsse bei der Restrukturierung aufs Tempo drücken.
In Wien versucht man das Beste. Bis dato liefen heuer 860.000 Motoren und Getriebe vom Band, ein Minus von rund 20 Prozent zum Vorjahr. Kurzarbeit der 1600 Mitarbeiter wie in deutschen Werken sei aber weiter kein Thema, so Lewald. Jedoch wurden fast alle Leiharbeiter (bis auf 55) abgebaut. Lewald hält dennoch an der Feier fest: "30 Jahre erfolgreiche Produktion sind ein ausreichender Grund." Die Feier werde dem Ereignis angemessen sein, die Kosten will er nicht mitteilen.
Heuer fließen 100 Millionen Euro für Maschinen und die Fertigung des neuen Fünf-Gang-Getriebes in das Werk. Seit Errichtung gab es Investitionen von 2,2 Milliarden Euro (davon 276 Millionen an Förderungen).
Wer mitfeiern möchte, erhält alle Infos und das Programm unter www.opel30.at.
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