OÖ: Raiffeisen schließt bis zu 60 Bankfilialen
In den nächsten eineinhalb Jahren wird Raiffeisen Oberösterreich bis zu 60 seiner derzeit 404 Filialen zusperren oder zusammenlegen.
"Wir haben in den vergangenen zehn Jahren 45 Filialen zusammengelegt. Ich kann mir vorstellen, dass in den nächsten eineinhalb Jahren noch 10 bis 15 Prozent dazukommen", sagt der Chef der Raiffeisen Landesbank Oberösterreich, Heinrich Schaller, den Oberösterreichischen Nachrichten.
"Arbeitsstellen werden keine abgebaut", sagte ein Sprecher am Samstag zur APA. Besonders im IT-Bereich wolle die RLB OÖ auch Stellen aufbauen.
Wie groß eine Filiale sein muss, damit sie für Raiffeisen wirtschaftlich ist und offen bleibt, ließ Schaller offen. Er verwies bei dein Gründen für die vielen Schließungen lieber auf ein geändertes Kundenverhalten. "Die Barbehebungen am Schalter sind im Durchschnitt um mehr als 50 Prozent zurückgegangen, an manchen Standorten wesentlich stärker. Außerdem bedienen sich die Kunden digitaler Möglichkeiten."
94 Prozent aller Transaktionen würden die Kunden digital erledigen. "Dadurch geht der unmittelbare Kontakt in der Bankstelle zurück. Und die Kunden sind damit zufrieden. Dem wiederum müssen sich die Banken anpassen", argumentiert Schaller.
Taxigutscheine
Dass es für Landgemeinden ein schmerzlicher Verlust ist, wenn die dortige Bank zusperrt kommentiert Schaller in den OÖN so: "Grundsätzlich ist das Zusammenlegen eine Entscheidung der unabhängigen Raiffeisenbanken in den Regionen. Wichtig ist, dass man alle Stakeholder einbindet, dass man versucht, die Gebäude zu nutzen, indem man zum Beispiel Arbeitsplätze für jene einrichtet, die dann nicht mehr pendeln müssen, für Mitarbeiter von Raiffeisen, aber auch für andere." Mit der Zusammenlegung gebe es auch "ausgedehntere und individuellere Öffnungszeiten in größeren Einheiten".
Die Mobilität der Menschen sei "ja enorm gestiegen. Und wenn es ältere Menschen gibt, die nicht so mobil sind, kann man diesen Taxigutscheine für den Weg zur Bank zur Verfügung stellen", sagt der Generaldirektor. Bei den Bankomaten sei ein "radikaler Abbau" nicht geplant.
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