Raketenstart von Alibaba an der Wall Street

Acht Kunden und Händler läuteten den Aktienhandel ein.
Kurssprung um 38 Prozent beim Börsedebüt des chinesischen Internetriesen.

Außerhalb Asiens fiel vielen zu Alibaba bis vor Kurzem höchstens eine Märchenfigur ein. Mit dem Hype um den Börsegang des chinesischen Internetriesen Alibaba hat sich das allerdings geändert. Das Unternehmen legte am Freitag in New York einen fulminanten Börsestart hin. Die Erstnotiz der Aktie lag mit 92,70 Dollar um 36 Prozent über dem offiziellen Ausgabekurs, der am Donnerstagabend mit 68 Dollar fixiert wurde. Kurze Zeit später kostete das begehrte Papier sogar knapp 100 Dollar, bevor es im Handelsverlauf wieder etwas bergab ging. Bis zum Börseschluss hievte sich die Aktie dann auf knapp 94 Dollar - ein Plus von 38 Prozent gleich am ersten Handelstag.

Mit diesem Kurs war Alibaba am Freitag 230 Milliarden Dollar (178 Milliarden Euro) wert, mehr als alteingesessene Börsengrößen wie Walt Disney oder Coca-Cola. Insgesamt verkaufte Alibaba Aktien im Wert von 25 Milliarden Dollar (19,4 Milliarden Euro) – ein neuer Rekordwert. Aber nur ein Teil der 25 Milliarden sind frisches Geld für die Expansion in Europa und den USA. Geschätzte zwei Drittel der verkauften Aktien stammen von bisherigen Alibaba-Eigentümern wie dem Internet-Riesen Yahoo, die mit dem Börsengang schlagartig reich werden.

Firmengründer Jack Ma, der allein 900 Millionen Dollar kassiert, ließ sich am Freitag vor der berühmten Börse in der Wall Street fotografieren und wechselte dann rein aufs Börseparkett. Die Glocke als Zeichen zum Handelsbeginn um 15.30 Uhr MESZ läuteten aber andere, nämlich acht Kunden und Händler von Alibaba. „Der Kunde ist König“, lautet das Motto von Jack Ma. Dass nicht er selber auf dem traditionsreichen Balkon über dem Börseparkett auftauchte, sollte das deutlich machen.

Wer steckt hinter Alibaba?

Raketenstart von Alibaba an der Wall Street

CHINA ALIBABA
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Chairman and chief executive of Alibaba Group Ma s
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Policemen stand guard at the entrance of Taobao's
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File photograph shows merchandise at the Amazon Ph
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eBay
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People take pictures of electronic board showing o
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File picture shows two men talking beside a logo o
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A pedestrian holding a mobilephone walks past a lo
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FILE USA ECONOMY YAHOO
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File photo of Ma, chairman of China's largest e-co

Flut an Aktienorders

Die Börse hatte schon im Vorfeld angekündigt, dass der Handel mit Alibaba-Aktien verspätet startet. Da im Vorfeld des Börsengangs nur ein paar große institutionelle Investoren – etwa Fonds – Aktien bestellen konnten, gingen mittlere und kleinere Anleger leer aus. Die New Yorker Börse erwartete daher eine wahre Flut an Orders und wollte sich für die Abwicklung Zeit nehmen. Es dauerte letztlich fast zweieinhalb Stunden, ehe die Börse den ersten Kurs nennen konnte. Viele Anleger, die bei der Zuteilung leer ausgingen, wollten die Titel offenbar zu jedem Preis kaufen.

In zwei Probeläufen waren die Handelssysteme überprüft worden, um zu checken, dass sie nicht unter dem Ansturm zusammenbrechen – wie es an der Nasdaq beim Facebook-Börsegang passiert war.

Der Internetriese ist ein Gigant: Er hat 300 Millionen Kunden und 8,5 Millionen private Händler, die über Alibaba-Plattformen verkaufen. Nach eigenen Angaben ist er größer als eBay und Amazon zusammen – und zudem eng mit der chinesischen Regierung verflochten.

Die 15 größten Börsengänge der Welt:

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File photo of an attendant holding a gas pump at a
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JAPAN USA INSURANCE
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Bank of China
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JAPAN BUSINESS NTT EARNING
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Facebook
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EPAepa00943740 The Italian electricity firm Enel in viale Regina Margherita in Rome, Tuesday 27 February 2007.. Enel SpA is considering buying 5 to10 percent of Endesa SA, elConfidencial.com reported, citing unnamed electricity sector sources. EPA/FRANCES
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Samsung Galaxy S III smartphone devices are displa
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Card Complete, Visa
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CHINA HONG KONG AIA IPO
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Industrial and Commercial Bank of China (ICBC)
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CHINA AGRICULTURAL BANK IPO
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General Motors displays its 2014 Chevrolet Silvera
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CHINA ALIBABA

Im Bereich Internet schaffte Facebook den bisher größten Börsengang (16 Mrd. Dollar).

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Am 17. 5. 2012 startete der von großem Trubel begleitete Aktienhandel an der US-Technologiebörse Nasdaq. Durch eine Börsenpanne war der Handel lange unterbrochen – die Nasdaq musste dafür blechen. In den ersten Monaten ging es mit der Facebook-Aktie bergab, der Kurs halbierte sich. Nach einer längeren Durststrecke zog der Kurs kräftig an. Hintergrund: Die Unternehmensgewinne wurden kräftig in die Höhe gefahren.
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Der KurznachrichtendienstTwitterbrachte es im November 2013 auf ein Emissionsvolumen von 1,82 Mrd. Dollar. Seit dem Börsengang an der New York Stock Exchange hat die Aktie eine wahre Berg- und Talfahrt absolviert. Die anfängliche Euphorie der Anleger ließ bald nach, viele trennten sich wieder von den Papieren. In den vergangenen Monaten profitierte zwar auch Twitter von der neuen Lust auf Internet-Aktien. Der Kurs liegt allerdings erst wieder in der Nähe des Ausgabekurses. Twitter schreibt noch immer Verluste.
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Der US-SuchmaschinenbetreiberGooglefeierte vor kurzem sein zehnjähriges Börsenjubiläum. Emissionsvolumen im August 2004: 1,67 Mrd. Dollar. Vor einer Dekade kostete eine Google-Aktie noch um die 50 Dollar. Jetzt notiert sie bei 580 Dollar. Das macht einen Kursgewinn von mehr als tausend Prozent. Zu Beginn des Jahres notierte die Google-Aktie sogar noch bei mehr als 1200 Dollar. Dann führte der Konzern einen Split durch, für eine Aktie gab es zwei. Dadurch wurde der Titel billiger, allerdings nur rein optisch.
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Der US-SpieleentwicklerZyngagalt mit Spielen wie "Farmville" einst als Überflieger und konnte sich Ende 2011 eine Mrd. Dollar von Anlegern holen. Auch hier war die anfängliche Euphorie bald vorbei, Zynga schaffte es nicht, mit neuen Spiele-Hits an frühere Erfolge anzuknüpfen. Das Unternehmen verbrennt außerdem auf dem Weg ins mobile Internet viel mehr Geld als erwartet. Von Mai bis Juni fuhr Zynga einen Quartalsverlust von 62,5 Mio. Dollar ein. Die Aktie notiert 70 Prozent unter dem Börsenstart-Wert.

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