OMV: Weiter Gezerre um Nachfolger für Roiss

Der neue OMV-Chef muss die Ausrichtung des Konzerns überarbeiten.
Die Kernaktionäre ÖIAG und IPIC aus Abu Dhabi wollen gemeinsam neuen OMV-Chef küren.

Der Machtkampf um die Bestellung eines neuen Vorstandchefs für den börsenotierten Ölkonzern OMV könnte am Mittwoch einen neuen Höhepunkt erreichen. Ganz oben auf der Tagesordnung der Aufsichtsratssitzung bei der OMV steht das Thema "Vorstandsangelegenheiten". "Es gibt nach wie vor ein Gezerre um die Nachbesetzung", sagte ein OMV-Insider am Montag zum KURIER. "Es sind sich mittlerweile jedoch alle bewusst, dass eine Entscheidung gefällt werden muss." Nachsatz: "Offen ist, ob über die Neubesetzung schon am Mittwoch oder erst in einer weiteren Aufsichtsratssitzung ein, zwei Wochen später entschieden wird."

Zwischen den Mehrheitsaktionären und Syndikatspartnern, der Staatsholding ÖIAG und der International Petroleum Investment Company (IPIC) aus Abu Dhabi, sollen die diesbezüglichen Gespräche noch nicht abgeschlossen sein. "Sie werden sich noch bis in den Dienstag hineinziehen", so ein Insider. "Das wird alles zeitlich sehr knapp entschieden."

Exploration

Branchenkenner gehen davon aus, dass die beiden Großaktionäre in der Aufsichtsratssitzung zumindest den Beschluss fassen, dass sie gemeinsam über die Nachbesetzung entscheiden werden.

OMV: Weiter Gezerre um Nachfolger für Roiss
OMV-Chef Gerhard Roiss glaubt, dass Öl weiterhin teuer bleibt.
Wie berichtet, soll OMV-Chef Gerhard Roiss (Bild) wegen der angeblich einseitigen Ausrichtung des Konzerns auf Exploration und Produktion und wegen seines umstrittenen Führungsstils bei den Kernaktionären in Ungnade gefallen sein. Mitte Oktober 2014 wurde sein vorzeitige Abgang bekannt gegeben, Ende Juni 2015 läuft sein Vorstandsmandat aus. Seither halten sich hartnäckige Gerüchte, dass Roiss zum Rückzug gedrängt wurde. (Der KURIER berichtete) Indes wurde noch im Vorjahr der Headhunter Korn Ferry mit der Suche nach einem Nachfolger für Roiss beauftragt. Es soll sieben Kandidaten geben, darunter soll nur ein Österreicher sein.

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