OMV-Mega-Deal im zweiten Anlauf

OMV-Chef Rainer Seele 2019 mit dem Kronprinzen von Abu Dhabi, Mohammed Bin Zayed al Nahyan
Warum der OMV-Miteigentümer Abu Dhabi jetzt eine Kehrtwende beim Chemiekonzern Borealis macht.

Die Gespräche hatten höchste Vertraulichkeitsstufe. OMV-Chef Rainer Seele und sein neu in den Vorstand aufgestiegener Kollege Thomas Gangl waren in den vergangenen Monaten immer wieder nach Abu Dhabi geflogen, um mit dem Staatsfonds Mubadala, der 24,9 Prozent am heimischen Öl- und Gaskonzern hält, zu verhandeln.

Man einigte sich. Die OMV soll die Mehrheit am gemeinsamen Chemiekonzern Borealis übernehmen, für 4,68 Milliarden Dollar ihren Anteil von 36 auf 75 Prozent aufstocken. Der mit Abstand größte Deal seit Bestehen der OMV und der zweitgrößte in der Wirtschaftsgeschichte dieser Republik.

Für die teilstaatliche OMV eine Änderung ihrer Strategie, weg vom reinen Öl- und Gaskonzern ins profitablere Chemie- und Kunststoffgeschäft. Auch wenn Borealis, weltweit sechstgrößter Hersteller von Kunststoffen auf Ölbasis sowie Düngemitteln, im Vorjahr etwas weniger Gewinn (872 Millionen Euro) einfuhr, ist das 6.600 Mitarbeiter große Unternehmen die Cashcow der OMV.

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