OMV-Bohrpläne erregen Umweltschützer
Die kroatische Regierung hat im Jänner zehn Konzessionen für Ölbohrungen an der Adriaküste vergeben. Sieben davon gingen an ein Konsortium aus dem texanischen Unternehmen Marathon Oil (hält 60 Prozent) und OMV. Umweltschützer kritisieren dies heftig. „Mit der dazugehörigen Infrastruktur von Pipelines und Öltankern würde sich das idyllische Landschaftsbild der kroatischen Küste dramatisch verändern“, heißt es etwa seitens Global 2000. Zudem könnten Unfälle niemals gänzlich ausgeschlossen werden: Durch die Strömungsverhältnisse in der Adria wäre im Falle des Falles sehr rasch ein großer Teil der Küste verschmutzt. Erst in der Vorwoche kritisierte Greenpeace, dass die Lizenzen w von der kroatischen Regierung vor Abschluss der gesetzlich vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfung vergeben worden seien.
Daher protestierten gestern, Dienstag, vor der OMV Zentrale in Wien Global 2000 gemeinsam mit einer kroatischen Umweltschutzorganisation, begleitet vom kroatischen Fernsehen. Gefordert wurde, die Pläne zur Ausbeutung zu begraben.
Frühe Phase
Die OMV betont, sich in einer sehr frühen Phase zu befinden. „Wir sind weit weg von Bohrungen, geschweige einer Förderung“, heißt es. Ob und wie viel Öl und Gas überhaupt vorhanden ist, müssen die Lizenznehmer erst herausfinden.
Kroatien deckt rund 65 Prozent seines jährlichen Gasbedarfs von drei Milliarden Kubikmetern durch das vor der Küste geförderte Gas. Die Regierung hofft, mit Hilfe neuer Felder den gesamten Bedarf aus heimischen Quellen bereitstellen zu können. Insgesamt sollen zukünftig 90 Prozent der kroatischen Adriafläche für Gas- und Ölbohrungen geöffnet werden. Neben OMV erhielten das staatliche kroatische Energieunternehmen INA, die ungarische MOL sowie ein Konsortium der italienischen ENI und der in London ansässigen Medoilgas den Zuschlag nach einem Bieterprozess. Die Erkundungslizenzen sind fünf Jahre gültig,
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