ÖVP-Politiker Strugl wechselt in den Verbund-Vorstand

Michael Strugl kann sich bald über ein Spitzengehalt freuen
Postenbesetzung bei Österreichs größtem Stromkonzern. Chef Anzengruber bleibt noch für zwei Jahre

Im Verbund wird der Vorstand teilweise neu aufgestellt. Am Mittwochabend beschloss der Aufsichtsrat unter der Leitung von Ex-OMV-Chef Gerhard Roiss, das Gremium nicht zu verkleinern, sondern wieder wie gehabt einen Vierer-Vorstand zu bestellen.

Die Entscheidung wird für einige Kritik sorgen. Der ÖVP-Politiker Michael Strugl, 54, wechselt mit Jahresende 2018 direkt von der oberösterreichischen Regierungsbank in den Verbund-Vorstand. Österreichs größter Stromkonzern gehört zu 51 Prozent der Republik Österreich, der Rest notiert an der Börse.

Strugl ist Vize-Landeshauptmann und Landesrat für das Standortressort. Er sitzt seit 2009 im Aufsichtsrat des Landesenergieversorgers Energie AG Oberösterreich.

Zwischen Strugl und Landeshauptmann Thomas Stelzer fliegen die Hackeln tief, beide ritterten um die Nachfolge von Josef Pühringer. Wie es in der oberösterreichischen Landespolitik weitergeht, lesen Sie im Chronikteil auf Seite 26.

Strugl wird gleich zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands bestellt. Nach einer Einarbeitungszeit von zwei Jahren könnte er die Nummer eins werden. Der 61-jährige Vorstandsvorsitzende Wolfgang Anzengruber wurde, wie der KURIER berichtete, zwar verlängert, aber nur noch auf zwei Jahre.

Finanzchef Peter Kollmann, auch dem bürgerlichen Lager zuzurechnen, bleibt ebenfalls im Vorstand.

Auch die FPÖ hievt einen der ihr zurechenbaren Manager in den Vorstand des hervorragend zahlenden Stromkonzerns. Für die Blauen kommt Achim Kaspar, seit 2008 General Manager der Österreich-Niederlassung des US-Technologiekonzerns Cisco, in den Verbund. Strugl, Kollmann und Kaspar werden auf drei Jahre bis Ende 2021 mit einer Verlängerungsoption auf zwei weitere Jahre bestellt. Die SPÖ-Vorstände Johann Sereinig und Günther Rabensteiner gehen in Pension.

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