ÖVAG-Anleihen: Anleger klagen Deutsche Bank

ÖVAG-Anleihen: Anleger klagen Deutsche Bank
Ein Salzburger Ehepaar fordert 100.000 Euro aus einem Investment in ÖVAG-Anleihen zurück.

Der Verkauf von Anleihen der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) an inländische Anleger hat nun für die Deutsche Bank ein gerichtliches Nachspiel. Vor wenigen Tagen hat ein Salzburger Ehepaar eine Klage gegen die Österreich-Tochter der Bank beim Handelsgericht eingebracht. Es fordert 100.000 Euro aus einem Investment in ÖVAG-Anleihen zurück.

Laut Klage soll ein Berater der Deutschen Bank den Salzburgern im Jahr 2008 besagte ÖVAG-Wertpapiere (Stückelung: 1000 Euro) angedient haben. Zehn Prozent Rendite sollten die Papiere jährlich bis 2018 abwerfen und am Ende der Laufzeit sollten die Salzburger ihren gesamten Einsatz zurückerhalten. "Der Kurs der Wertpapiere dürfte davon profitieren, wenn das allgemeine Zinsniveau fällt", heißt es in der Produktinformation.

Es kam aber anders. Die ÖVAG wurde zum Restrukturierungsfall, ein Kapitalschnitt von 70 Prozent betraf auch die Anleger. Am Ende waren rund 90 Prozent des investierten Kapitals der Salzburger weg. Doch das wollte das Ehepaar nicht einfach hinnehmen.

Die Nachforschungen ihres Anwalts Jörg Zarbl ergaben, dass für diese ÖVAG-Anleihen zwar in Luxemburg ein Emissionsprospekt zugelassen wurde, aber dieser Prospekt in Österreich nicht notifiziert wurde – was Pflicht ist.

"Wenn ein Wertpapier von einer Bank in Österreich öffentlich angeboten, aber kein Kapitalmarktprospekt veröffentlicht wurde, kann der Anleger vom Kaufvertrag zurücktreten", sagt Anwalt Zarbl. Er stützt die Klage auf eine Sachverhaltsdarstellung der Finanzmarktaufsicht, die den Verdacht der Prospektpflicht-Verletzung bestätigt.

Indes sagt ein Sprecher der Deutschen Bank zum KURIER: "Die Vorwürfe der Klage halten wir für unbegründet."

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