Österreichern schätzen Regionalität

Eine "Kuh-Attacke" hatte die Debatte ausgelöst
Der Begriff wird mit hoher Qualität bei Produkten und Dienstleistungen assoziiert.

"Regionalität" finden 89 Prozent der Österreicher sympathisch, der Begriff kommt damit sogar noch knapp besser an als "Umweltschutz" und "Zukunft". Vorteile regionaler Produkte und Dienstleistungen sind für die Österreicher vor allem Qualität, ein Beitrag für die lokale Wirtschaft, Vertrauen zum Hersteller und Umweltschutz, geht aus einer Umfrage im Auftrag des Genossenschaftsverbands hervor.

Knapp die Hälfte der Österreicher und Österreicherinnen denkt bei "Regionalität" an ein oder mehrere Bundesländer, deutlich seltener werden damit Bezirke oder Gemeinden verknüpft. Bei regionalen Produkten fallen am ehesten die Landwirtschaft bzw. Lebensmittel ein.

Infrastruktur

Mehr Investition in ihrer eigenen Region wünschen sich die Österreicher am ehesten in die ärztliche Versorgung, den öffentlichen Verkehr und Jobs (jeweils etwa ein Drittel der Befragten). Die meisten Zufriedenen (etwa die Hälfte der Befragten) gibt es bei den Einkaufsmöglichkeiten, der Abdeckung des Internets und den Erholungsmöglichkeiten.

"Die IMAS-Studie zeigt deutlich einen Trend hin zum regionalen Wirtschaften. Ich bin überzeugt davon, dass das Modell der Genossenschaft hier einen entscheidenden Beitrag leisten kann. Denn wirtschaftliche Kooperation stärkt die lokalen Unternehmen vor Ort im Wettbewerb und eröffnet neue Möglichkeiten für regionale Angebote mit Bürgerbeteiligung - etwa wenn es um moderne Infrastruktur oder Energieversorgung durch Fotovoltaik geht. Das Potenzial für gemeinsame Aktivitäten ist hier noch lange nicht ausgeschöpft", so Peter Haubner, Vorstandsvorsitzender des Österreichischen Genossenschaftsverbandes, zur Umfrage.

Die Umfrage wurde von IMAS im Februar, noch vor Ausbruch der Coronakrise, unter gut 1.000 Erwachsenen (über 16) durchgeführt. Schon damals ging die Hälfte der Bevölkerung von steigender Bedeutung der Regionalität aus, nur sechs Prozent erwarteten einen Rückgang. Verschiedene Befragungen zeigen seither eine Stärkung der Regionalität. Wichtiger als die regionale Herkunft sind den Österreichern laut Umfrage nur Geschmack, Qualität und Preis eines Produktes. 40 Prozent der Befragten gaben an, sie wären bereit, bei Ihrem täglichen Einkauf von Produkten und Dienstleistungen für eine starke Regionalität etwas mehr zu bezahlen. Das sind mehr, als für umweltfreundliche Produktion tiefer in die Tasche greifen würden.

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