Österreicher wollen künftig wieder mehr sparen

Symbolbild.
Der Jahressparbetrag steigt um 19 Prozent von 6.200 auf 7.400 Euro. Dafür sinkt die Kreditbereitschaft.

Die Österreicher wollen in den kommenden zwölf Monaten wieder mehr Geld auf die Seite legen. Die geplante Sparsumme ist laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Erste Bank und Sparkassen auf Jahressicht um 19 Prozent von 6.200 auf 7.400 Euro gestiegen. Das Interesse an Investmentsfonds hat dabei zugenommen. 18 Prozent - ein Plus von 5 Prozentpunkten - wollen so veranlagen.

Am beliebtesten unter den Anlageprodukten bleibt aber trotz Niedrigzinsen das Sparbuch mit 57 Prozent gefolgt vom Bausparen mit 48 Prozent, Lebensversicherungen mit 35 Prozent und Pensionsversicherungen mit 32 Prozent. In Wertpapiere - Aktien, Anleihen und Investmentfonds - wollen rund 26 Prozent der Österreicher investieren.

Kreditbereitschaft sinkt

Obwohl mehr Österreicher in den kommenden Monaten größere Anschaffungen planen, wollen sie diese weniger oft mit Krediten finanzieren. 33 Prozent, um 4 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr, planen größere Investitionen, aber nur 11 Prozent - um 10 Prozentpunkte weniger - wollen diese mit einem Kredit finanzieren. Die geplante Kreditsumme stieg um 3 Prozent auf 68.500 Euro.

Trotz Zuwachsraten beim Online-Banking sagen zwei Drittel der befragten Österreicher, dass ihnen der persönliche Kontakt in der Filiale wichtig ist.

Für die Umfrage wurden vom Meinungsforschungsinstitut Integral im dritten Quartal 1.000 Österreicher über 14 Jahre befragt.

Schlusslicht in Europa

In einem Vergleich mit neun Ländern der Eurozone schneiden die privaten österreichischen Anleger derweil am schlechtesten ab, obwohl die Haushalte hierzulande überdurchschnittlich viel sparen. Seit 2003 erzielten die österreichischen Haushalte demnach im Mittel nach Abzug der Inflation eine jährliche reale Rendite von 1,06 Prozent. Spitzenreiter sind die Finnen mit 4,3 Prozent.

Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Österreicher rund 50 Prozent ihrer Gelder auf Sparbüchern halten und nur 4,7 Prozent in Aktien investiert haben, so die Autoren eine aktuellen Allianz-Studie. "Österreichische Haushalte setzen traditionell auf dem Wege zur Vermögensbildung auf ein lahmes Pferd, das Sparbuch", so Martin Bruckner, Vorstandssprecher der Allianz Investmentbank AG und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich am Montag laut einer Presseaussendung.

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