Österreicher wird neuer Präsident des IfW

Österreicher wird neuer Präsident des IfW
Ökonom Gabriel Felbermayr wird 2019 Dennis Snower als Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) nachfolgen.

Begonnen hat die akademische Laufbahn des 42-jährigen Steyrers mit einem Studium der Volkswirtschaftslehre in Linz. Forschungsaufenthalt und Promotion am European University Institut in Florenz folgten. Felbermayr war auch für das Beratungsunternehmen McKinsey & Company tätig. 2008 folgte die Habilitierung in Tübingen, nach der er die Professur für VWL an der Universität Hohenheim in Stuttgartübernahm. Gegenwärtig ist der Außenhandelsexperte Professor an der Ludwig-Maximilian Universität und leitet am ifo-Institut das Zentrum für Außenwirtschaft.

 „Das IfW hat große Zeiten vor sich“

In einem Interview mit der Zeitschrift Euro am Sonntag betont der zukünftige Leiter, das IfW zu dem wichtigsten Ansprechpartner für globale Wirtschaftshemen Deutschlands und Europas machen zu wollen. Dieses habe immer hervorragende Forschungsarbeit geleistet, die in der medialen Berichterstattung allerdings zu wenig vertreten gewesen sei. Auch bei der Organisation des Instituts wittert Felbermayr Nachholbedarf. Während das IfW in den 70er und 80er Jahren unter seinem damaligen Präsidenten Herbert Giersch im wirtschaftspolitischen Diskurs tonangebend war, sind es heute das Münchener ifo-Institut und das Deutsche Institut für Wirtschaftsordnung (DIW) in Berlin. Der Österreicher wolle die Forschungsschwerpunkte auf aktuelle politikrelevante Themen wie die Regulierung des Welthandels, des Weltkapitalverkehrs und Fragen rund um globale öffentliche Güter wie Klimaschutz oder Biodiversität setzen. Er freue sich darauf „gemeinsam mit Spitzenforschern Beiträge zur wissenschaftlichen Analyse der Globalisierung leisten zu dürfen“. Auch eine intensivere Zusammenarbeit mit Unternehmen könne sich Felbermayr vorstellen. Er wolle Kiel als „international wahrgenommenen Think Tank positionieren“.

Der Ökonom wurde schon im Vorfeld als Idealbesetzung gehandelt. Der Präsident des DIW, Marcel Fratzscher, zählt Felbermayr zu den „führenden deutschen Experten der Handelspolitik" und der ehemalige Ifo-Präsident kann sich niemanden besseren für die Position vorstellen.

Felbermayr ist überzeugter Europäer und Befürworter des freien Welthandels. Geprägt haben ihn Nobelpreisträger Paul Krugman oder Außenhandelsökonom Wilhelm Kohler.

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