Österreicher wird Chef der mächtigen Agrar-Generaldirektion in der EU-Kommission

Österreicher wird Chef der mächtigen Agrar-Generaldirektion in der EU-Kommission
Der gebürtige Vorarberger Wolfgang Burtscher ist damit der höchste österreichische Beamte in Brüssel.

Die Nachricht seiner Beförderung zum höchsten Beamten, den Österreich in der EU-Kommission stellt, erreichte Wolfgang Burtscher am Mittwoch im Homeoffice in Brüssel. Der 60-jährige gebürtige Vorarlberger wird ab kommenden Mittwoch die mächtige Generaldirektion Landwirtschaft in der Kommission leiten.

Zuletzt war  der langjährige EU-Beamte Vize-Generaldirektor für Forschung und Innovation, zuvor leitete er zehn Jahre lang die Landwirtschaftsdirektion für Gesetzgebung.

Burtscher wird für 1.000 Mitarbeiter verantwortlich sein und  –  mit jährlich noch rund 60 Milliarden Euro  –  auch für den größten Anteil im EU-Budget.

Im kommenden, nächsten EU-Haushalt stehen dem Agrarsektor allerdings erhebliche Kürzungen ins Haus.
Burtscher sieht seinen neuen Job dennoch als „total spannende Aufgabe“, sagt er im Gesoräch mit dem KURIER.

Wobei es in der europäischen Landwirtschaftspolitik einen großen, herausfordernden Bogen zu spannen gilt: Einerseits müsse die Lebensmittelsicherheit in Europa gewährleistet bleiben und die Landwirte ein angemessenes Einkommen erhalten. Und bei all dem habe der Agrarsektor den Auftrag auf eine nachhaltige, umweltfreundliche Landwirtschaft umzustellen.

Österreicher wird Chef der mächtigen Agrar-Generaldirektion in der EU-Kommission

EU-Kommission in Brüssel

Noch herrscht lock-down in der Kommission sowie in ganz Brüssel und Belgien. Und so weiß der quasi virtuelle neue Generaldirektor nicht, wann er sein neues Büro beziehen und seine Mitarbeiter treffen wird. Vorbereiten auf einige künftige Aufgaben aber kann sich der verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder jetzt schon: 

Bei der künftigen Agrarförderung wird sich einiges ändern. Die bisher praktizierte Förderung von landwirtschaftlichen Flächen soll eine Obergrenze erhalten. Und wesentlich strengere Auflagen soll es auch dafür geben, wie Brüssels Agrarmilliarden an diverse osteuropäische Großagrarkonzerne mit engen Verbindungen zur Politik vergeben werden.

Burtscher ist nach fünf Jahren wieder der erste Österreicher an der Spitze einer EU-Generaldirektion. Der neue Top-Job wird dem geselligen Spitzenjuristen noch weniger zeit für sein Hobby lassen: Musizieren auf der Ziehharmonika.

 

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