„Österreicher sind risikofreudiger geworden“

Geld sollte per Flugzeug nach Wien geschickt werden
Bei der Geldanlage werden Wertpapiere zunehmend stärker nachgefragt. Vor allem Aktienfonds erfahren einen Zuwachs.

Langsam scheint es sich bei den heimischen Anlegern herumzusprechen, dass mit etwas mehr Risiko auch mehr Ertrag möglich ist und es Alternativen zum de facto zinslosen Geldmarkt gibt. Ein Indiz für die Entwicklung die Verteilung der Gelder in heimische Investmentfonds. Lag vor zehn Jahren der Anteil der Anleihenfonds am gesamten heimischen Fondsmarkt noch bei 46 Prozent, so sind es jetzt 39 Prozent.

Im Gegenzug stieg der Anteil der Aktienfonds von 12,5 auf 16,8 Prozent. Bei gemischten Fonds (Aktien und Anleihen) gab es einen Zuwachs von 35 auf fast 44 Prozent. „Die Österreicher sind etwas risikofreudiger geworden“, sagt Heinz Bednar, Präsident der Vereinigung österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG).  Und diese Strategie habe sich auch ausgezahlt. In den vergangenen fünf Jahren haben sich diese beiden Kategorien deutlich besser entwickelt als reine Anleihenfonds.

So weisen gemischte Fonds mit einem höheren Aktienanteil Renditen von im Durchschnitt mehr als drei Prozent im Jahr aus (ohne Berücksichtigung von Kosten). Aktienfonds kommen sogar je nach investierter Region auf bis zu 7,4 Prozent im Jahr. Bei reinen Rentenfonds sind es weniger als zwei Prozent.

Schlechtes Schlussquartal

Während das Vorjahr aufgrund des schlechten vierten Quartals mit durch die Bank negativen negativen Wertentwicklungen abschloss (sowohl Anleihen als auch Aktien), gibt es im ersten Quartal wieder Zugewinne auf breiter Front. Auch das 2018 weltweit  eingeknickte Fondsvolumen (siehe Grafik) konnte sich infolge der Kurszuwächse wieder erholen. „Nach zehn Jahren mit ständig wachsenden Fondsvolumina stehen wir zu Jahresbeginn 2019 noch immer bei einer Verdreifachung der weltweiten Volumina, ausgehend von 2008", sagt der Generalsekretär der Vereinigung Ausländischer Investmentgesellschaften in Österreich (VAIÖ), Berndt May.

 

„Der Dezember verlief sehr schlecht, im ersten Quartal gab es eine super Rallye“, sagt Bednar. „Die Märkte haben sich wieder erholt, Nerven verlieren ist für Anleger kein guter Ratgeber.“ Es gebe dieses Jahr bis dato so gut wie keine negativen Marktsegmente. Allerdings, so sein Hinweis, werde man auch weiterhin mit größeren Kursschwankungen leben müssen. Grundsätzlich sei der positive Trend aber ungebrochen.

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