Österreich kommt erst 2016 aus der Flaute

Nur langsam hellt sich das Konjunkturbild auf: Container-Hafen in Hamburg.
Japanische Verhältnisse: Österreich heuer nur mit 0,6 Prozent Plus, Deutschland wächst drei Mal so rasch.

Allmählich orientieren sich Österreichs Konjunkturprognosen eher am Dauerkrisenland Japan als am Rest der Eurozone: Die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Paris, senkte am Mittwoch ihre BIP-Prognose für das laufende Jahr auf nur noch 0,6 Prozent. Erst 2016 darf Österreich mit 1,7 Prozent ein akzeptables Wachstum erwarten.

Die OECD erwartet, dass Österreichs Exportwirtschaft vom schwachen Euro, dem Abklingen geopolitischer Spannungen (Russland), und der steigenden Auslandsnachfrage profitiert. Die Steuerreform sollte zudem den privaten Konsum fördern.

OECD-Prognose reales Wachstum (in Prozent)
2014 2015 2016
Österreich 0,4 0,6 1,7
Eurozone 0,9 1,4 2,1
OECD insgesamt 1,8 1,9 2,5
Deutschland 1,6 1,8 2,4
Japan -0,1 0,7 1,4
USA 2,4 2,0 2,8

Generell hat die OECD ihren Wirtschaftsausblick nach einem schwachen Jahresauftakt nach unten korrigiert. Sie rechnet aber weiter mit einer schrittweisen Belebung der Welt-Konjunktur. Die Experten sagen ein globales Wachstum von 3,1 Prozent in diesem Jahr voraus. Das ist ein halber Prozentpunkt weniger als noch im November erwartet.

"Okay, nicht großartig"

„Der Ausblick ist okay, nicht großartig“, sagte die Chef-Ökonomin der Organisation, Catherine Mann, am Mittwoch in Paris. Im kommenden Jahr soll die Wirtschaft demnach um 3,8 Prozent zulegen.

Für den Euroraum rechnet die OECD heuer mit einem unveränderten BIP-Wachstum von 1,4 Prozent. Die Prognose für 2016 ist etwas besser: statt bisher 2,0 Prozent geht die OECD nun von 2,1 Prozent Wirtschaftswachstum aus.

Für Deutschland hob die OECD ihre Erwartungen dagegen wie erwartet an und folgte damit anderen Vorhersagen. Die deutsche Wirtschaft dürfe 2015 mit einem Plus von 1,8 Prozent rechnen, für das kommende Jahr erwarten die Experten 2,4 Prozent.

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