Österreich könnte ein Top-Standort sein

Rauchergesetz und Rettungsgasse: Beides Mist!
Weniger Feindbilder und ein industriefreundlicheres Klima wären hilfreich.

Keine Firma zeigt den Wandel der Industrie so deutlich wie die voestalpine: Einst Zulieferer der "Reichs"-Waffenindustrie, dann mit der Erfindung des LD-Stahlverfahrens stolzer Teil des Nachkriegs-Wirtschaftswunders, später Exempel für die tiefe Krise der verstaatlichten Industrie, und heute ein erfolgreicher Technologie-Konzern, der nicht einmal mehr zehn Prozent seines Umsatzes in Österreich erwirtschaftet.

Viel zu wenig zerbricht man sich den Kopf darüber, wie solche Betriebe zu halten oder neu anzusiedeln sind. Dafür pflegen wir gerne Debatten im Wolkenkuckucksheim unserer Wohlstandsgesellschaft. "Atom", "Gen", "Kapital": alles böse. Ständig neue Steuer(-reform-)ideen, Klima-Auflagen (von einem hohen Niveau aus) und eine gewaltige Sozialbürokratie wirken abschreckend auf Firmen. Aber verstecken muss sich Österreich auch nicht: So ist der voestalpine-Standort Linz mit seinen Mitarbeitern weit effizienter als andere. Wo sonst findet man so verantwortungsvolle und gut ausgebildete Arbeitnehmer? Die (nicht überlaufenen) Technik-Unis, die Montanuni, aber auch die HTLs produzieren hervorragende Absolventen.

Mit einem industriefreundlicheren Klima wäre Österreich ein Top-Standort. Das europäische Sozialmodell in Ehren – aber wenn es übertrieben wird, flüchten Firmen in für sie attraktivere Staaten. Viele Länder locken mit Steuerbegünstigungen oder Lohndumping. Wobei der Trend, zumindest Firmen-Teile auszulagern, nicht selten eine groteske Verschlimmbesserung des ganzen Unternehmens nach sich zieht: Geld gespart, (Human-)Kapital vernichtet. Die Voest baut Gott sei Dank in Österreich nicht ab, expandiert aber in die USA.

Vorwahlzeiten sind meist Brutstätten für wirtschaftsfeindliche und dumme Politik. So gesehen beginnt gerade wieder eine gefährliche Periode.

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