ÖBB-Chef: Teurere Tickets bei Ende der Direktvergabe

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Bahnchef: Da sich keine österreichischen Firmen bewerben werden, gehen Subventionen ins Ausland.

ÖBB-Chef Andreas Matthä warnt vor dem Ende der Direktvergabe bei öffentlichen Aufträgen im Personenverkehr. Dies würde nicht zu geringeren, sondern zu höheren Ticketpreisen führen, meinte er im Interview mit der "Presse" (Freitag-Ausgabe) mit Verweis auf die Erfahrungen in Deutschland und Schweden.

"Wenn wir auf das deutsche Niveau gingen, würde die Monatskarte zwischen St. Pölten und Wien Meidling statt 129 Euro 250 kosten", rechnete Matthä vor. Er räumte aber ein, dass in diesen beiden Ländern die staatlichen Zuschüsse seitdem gesunken sind.

Allerdings müsse man bedenken, wer dann diese Förderungen bekommt. "Wir sollten nicht glauben, dass dabei irgendein anderes österreichisches Unternehmen zum Zug käme. Die Holländer, die Italiener und die Deutschen würden kommen. Das heißt für mich: Österreichisches Steuergeld geht ins Ausland", warnt Matthä.

Hintergrund für seine Befürchtung ist der Streit innerhalb der Bundesregierung, ob Verkehrsdienstleistungen von Bund, Ländern und Gemeinden künftig weiterhin direkt vergeben werden dürfen - oder ausgeschrieben werden müssen. Die SPÖ sowie Arbeiterkammer, Gewerkschaften und der WKÖ-Fachverband Schienenbahn wollen bei der Direktvergabe bleiben, die ÖVP wünscht sich dass die Strecken ausgeschrieben werden.

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