Nvidia trotzt "Deepseek-Schock": Neuerlich Rekordumsatz

Zuletzt wurde infrage gestellt, ob zum Training Künstlicher Intelligenz wirklich so viele Nvidia-Chips gebraucht werden, wie man bisher annahm. Auslöser war die chinesische KI Deepseek, die angeblich mit sehr geringem Aufwand angelernt worden war. Doch jetzt übertraf Nvidia die Erwartungen.
„KI entwickelt sich mit Lichtgeschwindigkeit“, sagte Nvidia-Chef Jensen Huang. Vor allem der Verkaufserfolg des neuen Spitzenprozessors für Künstliche Intelligenz (KI) bescherte Nvidia den siebten Rekord-Quartalsumsatz in Folge
Im vergangenen Quartal schoss der Umsatz von Nvidia im Jahresvergleich um 78 Prozent auf 39,3 Milliarden Dollar hoch. Das Geschäft mit Technik für Rechenzentren wuchs sogar noch schneller mit einem Plus von 93 Prozent auf 35,6 Milliarden Dollar. Für das laufende Vierteljahr sagte Nvidia einen Konzernumsatz von 43 Milliarden Dollar voraus - mit der Einschränkung, dass er um zwei Prozent höher oder niedriger ausfallen könne.
Lob für Deepseek
Konzernchef Jensen Huang lobte Deepseek sogar, das chinesische Modell sei „fantastisch“ für Nvidia gewesen, sagte er. Denn die chinesischen Entwickler hätten eine neue Technik zum Erzeugen von KI-Antworten allgemein verfügbar gemacht. Und das treibe wiederum den Bedarf an Chips von Nvidia an, argumentierte Huang im TV-Sender CNBC. Denn solche KI-Modelle brauchten zum Teil 100 Mal mehr Rechenleistung als als frühere Software.
Schlüsselposition im KI-Geschäft
Nvidias Chip-Systeme werden rund um die Welt für das Training von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz verwendet. Schwergewichte wie Google oder der Facebook-Konzern Meta füllen ganze Rechenzentren damit - aber auch KI-Start-ups wie die ChatGPT-Erfinderfirma OpenAI setzen darauf. Diese Schlüsselposition ließ das Geschäft von Nvidia in den vergangenen zwei Jahren explosiv wachsen.
Neue Chipgeneration
Aktuell ist Nvidia dabei, eine leistungsstärkere neue Generation seiner KI-Chips mit dem Namen „Blackwell“ auf den Markt zu bringen. Technische Probleme hätten die Einführung um einige Monate verzögert, seien inzwischen aber gelöst, sagte Huang.
Die „Blackwell“-Nachfrage sei „außerordentlich“, versicherte er. Er habe bei dem Chipsystem, das eineinhalb Tonnen wiege und aus mehr als einer Million Teilen bestehe, ein besseres Gefühl als drei Monate zuvor. „Blackwell“ habe bereits elf Milliarden Dollar zum Umsatz beigesteuert.
Aktie gibt leicht nach
Die Nvidia-Aktie gab im nachbörslichen US-Handel dennoch um rund 1,5 Prozent nach. Eine der Sorgen der Anleger ist, dass noch härtere Einschränkungen für den Verkauf moderner Nvidia-Chips nach China das Geschäft des Konzerns bremsen könnten.
Kommentare