"Nullzinsen zertrümmern die private Vorsorge fürs Alter"

Deutschland hat es mit der Sparsamkeit übertrieben, findet der IWF
Sparen bringt nichts mehr. Wie aber kann man dann fürs Alter vorsorgen? Banken und Versicherungen fordern Steuererleichterungen für die Vorsorge-Produkte.

Wer für die Pension spart, verliert langfristig Kaufkraft. Weil aber attraktive Alternativen fehlen, fordert die Finanzbranche Hilfe vom Staat. "Österreich spart sich arm", lautete das Fazit einer Podiumsdiskussion des Finanzjournalistenverbandes am Montagabend. Denn trotz der nicht vorhandenen Zinsen sind im ersten Halbjahr 2019 fast sechs Milliarden Euro auf Einlagenkonten bei Banken geflossen. Bei null Zinsen und zwei Prozent Inflation sinkt die Kaufkraft des angesparten Geldes binnen einer Generation (35 Jahre) auf die Hälfte.

Renditen fehlen

Auch bei den Lebensversicherungen herrscht eine gewisse Ratlosigkeit. Denn seit 2015 schon überstiegen die Abflüsse in diesem Bereich die Einzahlungen. 2018 mussten die Versicherungen 1,3 Milliarden Euro Nettoabflüsse hinnehmen. Das liegt nicht nur an zu wenig Neukunden, sondern auch daran, dass die Versicherungen selbst auf die Bremse gestiegen sind. So bieten einige Assekuranzen klassische Einmalerläge gar nicht mehr an, weil sie die Gelder nicht mehr rentabel am Kapitalmarkt anlegen können.

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