Novomatic spielt Rekordumsatz ein

Novomatic spielt Rekordumsatz ein
Der Glücksspielkonzern erwirtschaftete 2017 knapp fünf Milliarden Gesamtumsatz, Einmaleffekte drückten aber den Gewinn.

Die Novomatic AG mit Zentrale im niederösterreichischen Gumpoldskirchen steigerte den Umsatz im Vorjahr um elf Prozent auf den Rekordwert von 2,5 Milliarden Euro. Inklusive der Schweizer Schwestergesellschaften spielte der Konzern einen addierten Umsatz von 4,9 Milliarden Euro ein und beschäftigt rund 30.000 Mitarbeiter.

Das Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) blieb mit 587 Millionen stabil, doch Einmaleffekte, Rückstellungen und Abschreibungen drückten den Gewinn nach Steuern in der Novomatic AG von 156 auf 61,4 Millionen Euro.

Die Glücksspielgruppe des Selfmade-Industriellen Johann F. Graf investierte in den vergangenen drei Jahren mehr als 1,5 Milliarden Euro, davon 650 Millionen im Vorjahr. „Wir haben viel investiert, um die Marktführerschaft zu erreichen. Das ist uns in den Kernmärkten gelungen, jetzt geht’s ums Optimieren“, begründet Novomatic-Chef Harald Neumann, warum man jetzt etwas auf die Bremse steigt. In den interessanten Märkten in Europa gebe es für Novomatic zu rentablen Preisen ohnehin kaum noch Übernahmen oder Beteiligungen.

Im Vorjahr wurde mit einem Bankenkonsortium eine Kreditlinie von einer Milliarde Euro über fünf Jahre abgeschlossen. „Das gibt uns erheblichen finanziellen Spielraum“, erklärt Finanzvorstand Peter Stein. Ein Gang an die Börse sei kein Thema mehr.

Novomatic-Gründer Graf lässt sich 50 Millionen Dividende auszahlen, um fünf Millionen Euro weniger als für 2016.

Schwierig ist die Rekrutierung von Mitarbeitern für das Gaming-Geschäft. Rund 1000 Mitarbeiter arbeiten in Forschung und Entwicklung, der Konzern sucht weltweit dringend Fachkräfte, vom Programmierern bis zu Mechatronikern. Gemeinsam mit den Casinos Austria bildet Novomatic Mitarbeiter an der FH Krems aus.

In Deutschland, wo Novomatic ebenfalls Marktführer ist, müssen wegen gesetzlicher Änderungen alle 110.000 Glücksspielgeräte erneuert werden, die Produktion in Gumpoldskirchen läuft daher derzeit im Drei-Schicht-Betrieb. Die Zahl der 700 Spielhallen in Deutschland wurde, ebenfalls wegen gesetzlicher Neuregelungen, um zehn Prozent reduziert.

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