Norwegen: Ethik-Regeln kommen Staatsfonds teuer

Ölplattform nahe Stavanger, Norwegen.
Norwegischer Staatsfonds verwaltet ein Vermögen von fast 850 Mrd. Euro und ist damit weltweit der größte seiner Art.

Die Umsetzung seiner eigenen Ethik-Richtlinien hat den norwegischen Staatsfonds im vergangenen Jahrzehnt 1,3 Mrd. Euro gekostet. Weil der Fonds nicht mehr in Unternehmen investiere, die Massenvernichtungswaffen herstellten oder gegen Menschenrechte verstießen, sei die Rendite von 2006 bis 2016 um 1,11 Prozent geringer ausgefallen, heißt es in einem am Dienstag vorgestellten Bericht.

Dennoch wolle er nicht, dass die Regeln aufgeweicht würden, sagte Yngve Slyngstad, Chef des Fonds. "Es besteht in der norwegischen Bevölkerung der Konsens, dass der Fonds kein Geld mit Unternehmen verdienen darf, die Menschen das Leben kosten."

Norwegen: Ethik-Regeln kommen Staatsfonds teuer
Yngve Slyngstad, CEO of Norges Bank Investment Management, poses for a portrait at his office in London June 25, 2014. Norway's $890 billion oil fund, the biggest of its kind, needs an overhaul to boost its long-term performance and preserve wealth for future generations long after North Sea energy income has dried up, its chief told Reuters. The fund should gradually scale down the share of its holdings in bonds, which are producing near zero real returns, in favour of assets such as infrastructure and property, and emerging markets including China, Slyngstad said in an interview. Picture taken June 25, 2014. To match Interview NORWAY-WEALTH-FUND/ REUTERS/Neil Hall (BRITAIN - Tags: BUSINESS HEADSHOT)
Der Fonds verwaltet ein Vermögen von fast 850 Mrd. Euro und ist damit weltweit der größte seiner Art. Die Norweger haben ihn aus Öl-Einnahmen aufgebaut und sehen ihn als eine Art Versicherung für die Zeit, wenn die Öl- und Gasreserven aufgebraucht sind.

Investments in Waffen verboten

Die Ethik-Richtlinien verbieten unter anderem Investments bei Herstellern bestimmter Waffen oder bei Tabakfirmen. Auch der Umweltschutz zählt zu den Anlagezielen. Das habe sich zuletzt positiv ausgewirkt, heißt es in dem Bericht: Weil der Fonds sich aus Kohlefirmen oder Unternehmen zurückzog, die an der Abholzung der Regenwälder beteiligt sind, fiel die Rendite um 0,78 Prozent höher aus.

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