Normaler Flugbetrieb soll möglich sein, Regeln für Europa in Arbeit
Der Flughafen Wien ist seit Beginn der Corona-Krise so gut wie stillgelegt. Die großen Hallen, durch die sich ansonsten Zehntausende Menschen täglich schieben, sind momentan leer. Im April gab es einen Passagierrückgang von 99,5 Prozent. Für das erste Quartal bedeutet die Corona-Krise einen Umsatzrückgang von neun Prozent für den Flughafen. Unterstützt wird der Flughafen momentan wie andere Unternehmen durch das Modell der Kurzarbeit. Flughafen-Vorstand Günther Ofner ist sich aber sicher, dass man "die Krise auf jeden Fall überstehen" wird. "Denn der Bedarf ist da, die Luftfahrt ist die Lebensader einer Volkswirtschaft", so Vorstand Julian Jäger.
Am 15. Juni sollen die Grenzen zu Deutschland und der Schweiz geöffnet werden. Wenig Flugverkehr gibt es zwar momentan schon, ab Mitte Juni soll aber ein regulärer Betrieb für diese Länder zumindest möglich sein, hieß es am Mittwoch vom zuständigen Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP). Gleichzeitig dämpft er zu hohe Erwartungen: "Die Luftfahrt war als Erstes betroffen und wird wahrscheinlich noch am längsten betroffen sein." Brunner betonte, es sei wichtig, für die Luftfahrt die gleichen Voraussetzungen wie für andere Verkehrsbereiche zu schaffen.
Abstand noch ungeklärt
Der Staatssekretär kündigte europäische Richtlinien zum langsamen Hochfahren des Flugverkehrs an. "Wir waren eines der Länder, die dabei an den Vorschlägen mitgearbeitet haben", sagt er zum KURIER. Darin sind herkömmliche Corona-Regeln enthalten, wie Maskenpflicht, Fiebermessen und Abstandhalten am Flughafen. "Hier muss sehr gut organisiert werden", so Brunner.
Noch zu klären ist die Frage, wie es mit dem Abstandhalten im Flugzeug sein soll. Ob Plätze freigehalten oder die Maschinen voll besetzt werden können, ist eine entscheidende Frage für den Flugbetrieb. "Die Experten in Europa sagen eigentlich, dass es nicht notwendig ist, einen Platz frei zu lassen, sondern es reicht die Maske zu tragen. Ein Argument dabei ist, dass sich das Virus durch die Zirkulation der Lüftung nicht so sehr verbreiten kann", sagt Brunner. Eine Entscheidung gibt es aber noch nicht.
Die europäische Flugsicherheitsbehörde arbeitet noch am Hygieneleitfaden. Der Flughafen Wien würde zur Testung der Maßnahmen dann zur Verfügung stehen, hieß es auf KURIER-Anfrage aus dem Büro Brunner.
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