Smartphone-Siegeszug: Nikon schließt Kamera-Fabrik

Nikon geht's nicht gut
Der japanischer Fotoapparat-Hersteller kämpft gegen Gewinneinbußen. Der Markt ist wegen des Siegeszugs der Smartphones ein hartes Pflaster. In China wurde jetzt eine Fabrik geschlossen.

Der japanische Kamerahersteller Nikon schließt sein Werk in China. Die Fabrik für Kompaktkameras in Wuxi in der Nähe von Shanghai mit rund 2.300 Beschäftigten werde mit sofortiger Wirkung dichtgemacht, teilte Nikon am Montag mit. Der Traditionshersteller verwies auf den Siegeszug des Smartphones.

In den vergangenen Jahren sei der Markt für Kompaktkameras "rapide" geschrumpft, teilte Nikon mit. Die Tochter Nikon Imaging China sei daher in eine "schwierige wirtschaftliche Lage geraten".

Gewinn um 40 Prozent geschrumpft

Für die Schließung des Werks in China veranschlagt Nikon Kosten in Höhe von umgerechnet 53 Mio. Euro. Der japanische Hersteller stellt aber weiterhin Kameras her, unter anderem in Werken in Japan und in Thailand.

Nikon versucht, sein Geschäft auf Präzisionsinstrumente für Industrie und Medizin auszuweiten. Dennoch geht es dem 1917 gegründeten Unternehmen nicht gut: Im ersten Halbjahr des bis März laufenden Geschäftsjahrs schrumpfte der Gewinn um 40 Prozent.

Der Fotomarkt ist schon lange ein hartes Pflaster. Erst wurden einstige Platzhirsche der klassischen Fotografie wie Kodak oder Polaroid vom Vormarsch der Digitalkameras überrollt. Inzwischen geraten auch die verbliebenen spezialisierten Anbieter durch die allgegenwärtigen Smartphone-Kameras unter Druck, die für viele Verbraucher das einfache "Knipsen" längst abgelöst haben - und auch eine immer bessere Qualität liefern. Sony besetzte unterdessen weitgehend das Geschäft mit Bildsensoren für Smartphones.

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