Neuwagen ab September spürbar teurer, Entlastung erst 2020
Das bleibt bis auf Weiteres so. Heimische Käufer von Neuwagen müssen ab 1. September mit deutlich höheren Preisen rechnen. Grund ist die Umstellung der Verbrauchswerte aller neuzugelassenen Pkw anhand eines neuen Abgastests. Dieser soll realitätsnähere Verbrauchsangaben liefern. „Das bedeutet, dass die Verbrauchsangaben inklusive der -Werte ab September deutlich höher ausfallen“, sagt Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure. Das Problem: Die Normverbrauchsabgabe (NoVA), die bei Erstzulassung anfällt, richtet sich nach den im Testverfahren gemessenen -Emissionen. Diese sind mit dem neuen Test höher als früher – die Autos werden somit teurer.
„Wir haben diese Problematik bereits früh erkannt und eine Zusage des Finanzministeriums erhalten, wonach die NoVA zumindest bis Ende 2019 noch auf Basis der alten Werte berechnet wird“, sagt Kerle. Jedoch werde ab September nur noch nach dem neuen Test gemessen und die Rückrechnung auf alte Werte erfolgt mit einem von der EU-Kommission generierten Tool. „Das Problem dabei ist, dass es durch die Ungenauigkeit des festgelegten Tools bei der Rückrechnung zu deutlich höheren Verbrauchsangaben kommt.“
Schon jetzt gibt es laut ÖAMTC Fälle, wo der Preis um 4000 Euro steigen würde. Bei einem Auto der Kompaktklasse steigt laut Importeuren der Bruttopreis um 556 auf 23.246 Euro, bei einem Mittelklasse-Fahrzeug von 36.900 auf 37.822 Euro und ein SUV wird statt 46.050 um 48.650 Euro verkauft.
Finanzminister bremst
Der ÖAMTC fordert, dass die Neuberechnung der Abgaswerte zu keiner Änderung der NoVA führt. Laut Kerle sei es wichtig, so schnell wie möglich zu handeln. Doch danach schaut es derzeit nicht aus. „Sollte vonseiten der Automobil-Vertreter die Befürchtung bestehen, dass die Autopreise ansteigen, wird das Finanzministerium gemeinsam mit dem Verkehrsministerium selbstverständlich den Dialog aufrechterhalten, um Erfahrungswerte in die Steuerentlastungsreform 2020 einfließen zu lassen“, teilt ein Sprecher von Finanzminister Löger mit. Sprich: Vor 2020 gibt es keine Entlastung. Aber, so gibt er auch zu bedenken: Ohne die Rückrechnungsmethode würde die NoVA sogar um 15 bis 25 Prozent steigen.
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