Trends im Fahrradhandel: Mit dem E-Bike zum Gipfel

Die Österreicher gaben 2014 knapp 297 Millionen Euro für Fahrräder aus: vor allem E-Bikes und Mountainbikes sind der große Renner.
Die Österreicher kaufen jährlich rund 400.000 Fahrräder. Mehr als ein Drittel sind Mountainbikes.

Die Österreicher treten in ihrer Freizeit immer öfter in die Pedale. So wurden 2014 über den Sport- und Fachhandel mehr als 400.000 Fahrräder verkauft, knapp 38 Prozent davon waren Mountainbikes. "Vor allem junge Leute kaufen sich Mountainbikes, obwohl sie 90 Prozent damit auf der Straße unterwegs sind", sagt Georg David, Bike-Experte von Intersport. "Das Mountainbike gilt bei Jungen einfach als sportlicher."

Im Schnitt geben Herr und Frau Österreicher 740 Euro für ein Fahrrad aus. Im Sporthandel macht der Fahrradverkauf rund zwölf Prozent des Umsatzes aus. Fahrräder kann man heute beim Diskonter Hofer, im Lagerhaus oder beim Kfz-Ersatzteilhändler Forstinger kaufen. Insgesamt rund 1200 Rad-Verkaufsstellen gibt es hierzulande. Viele Kunden zieht es zum Fachhändler.

Heuer es gibt zwei neue Trends bei E-Bikes und bei Mountainbikes. War das Elektrofahrrad bisher ein Fortbewegungsmittel der Generation 50plus, so setzen Hersteller wie KTM, Haibike, Trek oder Scott auf junges Publikum.

Trends im Fahrradhandel: Mit dem E-Bike zum Gipfel
Bikestore, Norbert Bisko
"Ziel ist, dass junge Personen Spaß an längeren Radtouren mit vielen Höhenmetern haben können", sagt Rad-Freak Norbert Bisko, der seit 15 Jahren unter der MarkeBikestore.ccneben mehreren stationären Filialen (35 Mitarbeiter) einen Online-Shop betreibt. "Diese E-Räder werden von Mountainbikern als Aufstiegshilfe am Berg verwendet, damit sie sich so auf die Abfahrt konzentrieren können." Nachsatz: "Jedes achte Fahrrad, das wir verkaufen, ist ein E-Bike."

Dafür muss man etwas tiefer in die Tasche greifen. Beim E-Bike beginnt der Einstiegspreis bei 2000 Euro, so Bisko, ein Hightech-E-Bike kann schon 4000 bis 5000 Euro kosten. "Fast jedes zweite Fahrrad, das wir verkaufen, ist aber ein Mountainbike", sagt Bisko." Statt 26 Zoll großen Rädern haben die neuen Drahtesel für Berg- und Talfahrten mittlerweile 27,5 oder 29 Zoll große Reifen. "Das ermöglicht eine höhere Fahrgeschwindigkeit auf Asphalt und in leichtem Gelände", sagt Bisko, der auch den Radverleih am Bikepark Semmering betreibt.

Der Onlinehandel

"Unser Webshop ist ein ganz wichtiger Faktor", sagt der Unternehmer. "70 bis 80 Prozent der Kunden, die unsere Filialen betreten, haben sich vorher in unserem Online-Shop oder Web-Katalog informiert." Nachsatz: "Der Online-Preis gilt auch im Laden." Herzstück bei Bikestore.cc ist die Werkstätte.

"Das Material wird immer anspruchsvoller und komplexer, etwa die Elektronik von E-Bikes", sagt Bisko. "In unseren Werkstätten haben wir Techniker mit langer Erfahrung." Nachsatz: "Die Personalsuche gestaltet sich zunehmend schwieriger, weil es den Lehrberuf Fahrradtechnik nicht mehr gibt."

Absatz Im Vorjahr wurden im Sport- und Fahrrad-Fachhandel in Österreich 401.300 Fahrräder verkauft, um 20.000 mehr als 2013, aber um 10.000 weniger als 2012. Der größte Anteil entfiel auf Mountainbikes (37 Prozent), gefolgt von Trekking-Bikes (15 Prozent) und Offroad-Bikes (12,6 Prozent). Von Elektro-Fahrrädern wurden 50.000 Stück abgesetzt (12,5 Prozent).

Verkaufspreis Der durchschnittl. Verkaufspreis belief sich 2014 auf 740 Euro (Fahrrad-Fachhandel 990 Euro, Sport-Fachhandel 490 Euro), insgesamt gaben die Österreicher 297 Mio. Euro für Fahrräder aus.

Verbreitung 76 Prozent aller Haushalte haben ein oder mehrere Fahrräder zu Hause. Zum Vergleich: 77 Prozent besitzen ein Auto.

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