Neue Tarife kurbeln Geschäft der Post an

Neue Tarife kurbeln Geschäft der Post an
Trotz Rückgang beim Volumen stieg der Briefumsatz der Post 2011 an. Dividende und Prämien für Mitarbeiter steigen.

Die heimische Post leidet im Briefsektor weiterhin unter der massiven elektronischen Konkurrenz. Im Vorjahr gingen – schätzt Post-Chef Georg Pölzl – drei bis fünf Prozent des Briefgeschäftes durch eMails verloren. Dass der Umsatz der gewinnträchtigsten Postsparte 2011 dennoch um 4,4 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro gestiegen ist, ist zumindest zum Teil ebenfalls eine Folge des Internets. Denn der zunehmende Online-Handel beschert der Post bei der Zustellung der bestellten Ware zusätzliches Geschäft.

Für den größeren Teil des Umsatzanstiegs im Briefbereich hat die Post freilich selbst gesorgt: Die Umstellung der Tarife von gewichts- auf formatabhängige Vorgaben bescherten ihr ebenfalls kräftige Umsatzzuwächse. Wie hoch der Anteil der Tarifumstellung an den Umsatzzuwächsen ist, wollte Pölzl bei der Präsentation der Bilanz am Donnerstag allerdings nicht beziffern.

Mehr Divedende

Trotz der elektronischen Konkurrenz und trotz der völligen Liberalisierung der Briefpost seit Anfang 2011 bleibt der Briefsektor die Cashcow der Post. Bei einem Umsatz von 1,35 Milliarden Euro fuhr die Sparte ein Betriebsergebnis (Ebit) von fast 296 Millionen Euro ein. Die Paket- und Logistiksparte brachte es bei 846,5 Millionen Euro Umsatz im Vergleich dazu auf "nur" 13,8 Millionen Betriebsergebnis.

In Summe fuhr die Post um 4,6 Prozent mehr Gewinn ein, was sowohl die Mitarbeiter als auch die Aktionäre freut: Jeder der rund 19.900 österreichischen Postler bekommt eine vom Betriebsergebnis abhängige Erfolgsprämie von rund 750 Euro. Die Aktionäre sollen nach 1,6 Euro im vergangenen Jahr nun eine Dividende von 1,7 Euro je Aktie bekommen. Im Paket-Bereich hat die Post ihre Auslandsbeteiligungen bereinigt: Die verlustbringende niederländische und die belgische Tochter des Speziallogistik-Unternehmens trans-o-flex wurden in der Nacht auf Donnerstag an die niederländische Post verkauft. Über den Verkaufspreis für die Töchter – die mit 250 Mitarbeitern rund 50 Millionen Euro jährlich umsetzen – schwieg sich Post-Chef Pölzl aus. Die deutsche trans-o-flex, die vor allem im Paketgeschäft zwischen Businesskunden tätig ist, macht inzwischen wieder leichte Gewinne. Der Personalabbau – im Vorjahr ging die Zahl der Postler um gut 800 zurück – wird laut Pölzl auch in den nächsten Jahren in ähnlicher Größenordnung weitergehen.

Neue Services

Punkten will die Post künftig mit neuen Services: So sollen Pakete, die nicht zugestellt werden konnten, in Empfangsboxen in Wohnhausanlagen hinterlegt werden. Dort können sie mit einem in den Briefkasten geworfenen Code behoben werden. Die Boxen kosten je nach Größe zwischen 169 und 269 Euro.

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