Am Ende soll der Kunde mit bis zu einer Millionen Euro bei der Commerzialbank in der Kreide gestanden sein.
Der Bankmitarbeiter soll zwar mit dem Gedanken gespielt haben, Selbstanzeige zu erstatten. Doch dazu kam es nie. Stattdessen soll der Vorstand der Bank diese „Kreditvergabe samt Überziehung im Nachhinein genehmigt“ haben.
Laut Aktenlage soll Pucher die Tilgung dieses dubiosen Kredits selbst in die Hand genommen haben.
Er sagte aus, dass er dazu dem Bankmitarbeiter persönlich hohe Bargeldbeträge übergeben habe. Das Geld sei dann auf das Konto des maroden Kunden zur Abzahlung des Kredits eingezahlt worden sein. Geht es nach Ex-Banker Pucher, so musste dem Mitarbeiter „auf jeden Fall bewusst gewesen sein, dass das Geld aus dem „nicht realen Geldkreislauf“ der Bank stammte. Das heißt, dass das Geld aus der Bank veruntreut worden sein soll.
Brisant ist der Fall außerdem deshalb, weil dem Bankmitarbeiter eine mögliche Mitwisserschaft bei den Malversationen von Ex-Banker Pucher unterstellt wird. Zumindest könnte er diese teilweise mitbekommen haben.
Pucher soll seit 2008 rund 40 Millionen Euro aus der Bank entnommen haben, um zahlungsunfähige Kunden bzw. Bekannte großzügig zu unterstützen.
Die dafür benötigten Beträge sollen dazu vor allem aus der Kassa jenes Mitarbeiters genommen worden sein, der den dubiosen Kredit vergeben hat. Er soll die jeweils geforderten Beträge Pucher persönlich übergeben haben. Im Gegenzug dürfte er zur Begleichung der Entnahmen dem Mitarbeiter gefälschte Schecks übergeben haben.
Der Ausgleich der illegalen Entnahmen soll aber nicht immer zeitgerecht erfolgt sein. Regelmäßig dürfte die Kassa Fehlbestände ausgewiesen haben. Zeitweise sollen bis zu sechs Millionen Euro in der Kassa gefehlt haben. Warum der Bankmitarbeiter die Kassafehlbestände „nie hinterfragt hat“, konnte Puchers Co-Vorständin Franziska Klikovits den Behörden nicht erklären.
Die Ermittler werfen dem Ex-Bankmitarbeiter vor, dass er „eine malversive Verwendung der von ihm übergebenen Bargeldbeträge zumindest ernstlich für möglich hielt und sich damit abfand“.
Dem nicht genug. Pucher verdächtigt den Ex-Mitarbeiter auch, dass er bei Spielen der Amateure des SV Mattersburg gegen attraktive Gegner zu wenige Karten abgerechnet habe. So sollen rund vier Mal so viele Zuschauer am Platz gewesen sein, wie angeblich Karten verkauft wurden. Dem Vernehmen nach werden alle Vorwürfe bestritten.
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