Vorgeschlagen werden dafür der frühere Siemens Österreich-Chef und Vizepräsident der Wirtschaftskammer Wolfgang Hesoun, die Immobilienexperten Christoph Schäffer und Michael Mitterdorfer. Mitterdorfer war von 1996 bis 2019 bei der Karl Wlaschek Privatstiftung als Vorstand für die Immobilien zuständig. Dazu kommen die Unternehmerin Karin Exner-Wöhrer (Salzburger Aluminium AG) und die Betriebswirtin und Steuerberaterin Claudia Badstöber.
Die Auswechselung
Badstöber war von 2003 bis Ende 2010 beim Immobilienentwickler Conwert leitend tätig, wechselte danach zur Semper Constantia Privatbank um Sanierer Erhard Grossnigg, die Ende 2017 von der Liechtensteiner Landesbank übernommen wurde. Im September 2019 stieg sie in die Unternehmensgruppe von Signa-Sanierungsvorstand Grossnigg (Austro Holding) ein, wo sie in etlichen Gesellschaften in der Geschäftsführung tätig ist.
Während Signa-Holding-Vorstand Christoph Stadlhuber sowohl als Aufsichtsrat der Signa Prime als auch der Signa Development „mit sofortiger Wirkung“ abgelöst werden soll, soll der deutsche Manager Jürgen-Johann Rupp weiterhin in beiden Aufsichtsgremien sitzen. Rupp ist Finanzvorstand der deutschen RAG-Stiftung, die in beiden Signa-Gesellschaften investiert ist.
Weitere Aufseher
Im achtköpfigen Signa-Prime-Aufsichtsrat sollen sechs neue Aufseher bestellt werden. Neu sollen auch hier Michael Mitterdorfer und Karin Exner-Wöhrer einziehen, aber auch Sebastian Schäfer soll in das Gremium einsteigen.
Detail am Rande: Das Trio wird von Christoph Stapf, Sanierungsverwalter der Signa Holding, vorgeschlagen. Die Signa Holding ist bei der Signa Prime mit knapp 20 Prozent die größte Einzelaktionärin.
Der Jurist Schäfer war von 2003 bis 2023 bei der Credit Suisse Gruppe in Zürich, London und Frankfurt u. a. als Restrukturierer beschäftigt. Seit Jänner 2024 ist er für die Kühne Holding AG um den Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne tätig, der Großaktionär der Signa Prime ist. Mit dem Wiener Anwalt Kurt Berger soll ein Vertrauter Grossniggs in den Aufsichtsrat der Signa Prime einziehen. Dazu kommen noch Collin Schmitz-Valckenberg und Christian Bertschinger. Schmitz-Valckenberg war vor 20 Jahren Manager bei der Autozubehör-Kette Forstinger, als Grossnigg das Unternehmen sanierte. Heute ist der Deutsche Chef des Risikokapitalgebers Blue Colibri in Luxemburg und Vorstandsmitglied eines Risikokapitalfonds mit Sitz auf der Kanalinsel Guernsey. Und der Schweizer Bertschinger war von 1987 bis 2003 bei namhaften Versicherungen tätig. Heute ist er Inhaber der Unternehmensberatung Bertschinger Corporate Finance GmbH.
Lamarr-Rohbau
Indes soll es reges Interesse am Kauf des Rohbaus des geplanten Signa-Luxuskaufhauses Lamarr in der Wiener Mariahilfer Straße geben. Von 30 Bietern ist die Rede. Im Insolvenzverfahren seiner Errichtungsgesellschaft wurden 340 Millionen Euro Forderungen angemeldet, aber bisher nur 174 Millionen Euro auch anerkannt.
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