Neue Förderaktionen: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

Neue Förderaktionen: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst
Klimafonds fördert Photovoltaik- und Solaranlagen sowie Holzheizungen. Aktionen starten ab sofort.

Der Klima- und Energiefonds fördert heuer private Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sowie Pelletsheizungen.

Am Dienstag starten drei Förderaktionen. Interessenten müssen sich bis Ende November bzw. Mitte Dezember online registrieren. Die Vergabe läuft nach dem Prinzip "first come, first serve". 25 Mio. Euro stehen insgesamt zur Verfügung, davon 17 Mio. Euro für Photovoltaik.

Welche Anlagen werden gefördert?

Neben Privatpersonen können sich erneut auch Betriebe, Vereine oder Institutionen, die eine PV-Anlage installieren, Geld vom Staat holen. Zusätzlich werden heuer erstmals Gemeinschaftsanlagen gefördert. Der Klimafonds zahlt 275 Euro je kWpeak für freistehende Anlagen oder solche auf dem Dach. Für gebäudeintegrierte Photovoltaikanlagen gibt es 375 Euro pro kWpeak. In beiden Fällen werden maximal 5 kWpeak vom Klimafonds gefördert, für den Rest kann aber um Landesmittel angesucht werden.

Für Holzheizungen - ausgenommen Kamin- oder Kachelöfen, in denen das klassische Scheitholz verbrannt wird - sind 5 Mio. Euro im Fördertopf reserviert. Wer seine fossile Heizanlage (zum Beispiel ein elektrischer Nacht- oder Direktspeicherofen) durch einen Pellets- oder Hackgutkessel ersetzt, bekommt pauschal 2.000 Euro. Der Tausch alter Holzheizungsanlagen (Biomassekessel) wird mit 800 Euro unterstützt und für Pelletkaminöfen gibt es einmalig 500 Euro.

Auch Personen, die sich eine Solaranlage zur Beheizung und/oder Warmwasseraufbereitung zulegen wollen, können sich Geld vom Klimafonds holen. Das Gebäude muss aber mehr als 15 Jahre alt sein. Für Heizsolaranlagen gibt es dann 1.500 Euro, für Anlagen zum Wasseraufwärmen 750 Euro. Insgesamt sind 3 Mio. reserviert.

Wie stelle ich den Online-Antrag?

Förderanträge können ausschließlich online (https://www.klimafonds.gv.at/) gestellt werden. Nach der Registrierung sind die Fördermittel 12 Wochen lang reserviert. In diesem Zeitraum muss die Anlage errichtet und fertig abgerechnet werden. Wenn das Förderbudget ausgeschöpft ist, werden die Einreichplattformen geschlossen. Bei Rückflüssen durch Stornierungen können sie aber wieder geöffnet werden.

Branchenverbände begrüßen die Förderaktionen. Hans Kronberger von Photovoltaic Austria (PVA) erwartet ein "Superphotovoltaikjahr" und Josef Plank vom Biomasse-Verband verwies in einer Aussendung auf die turbulenten Zeiten auf den Erdölmärkten.

Solarenergie wird in den kommenden Jahren einer Studie zufolge in sonnigen Regionen der Welt zur günstigsten Stromquelle werden. In Mittel- und Südeuropa könnten die Stromerzeugungskosten bis zum Jahr 2025 auf 4 bis 6 Cent pro Kilowattstunde zurückgehen, teilte die Denkfabrik Agora Energiewende am Dienstag unter Berufung auf eine Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme mit.

Demnach könnten die Erzeugungskosten bei einer konservativen Betrachtung der technologischen Weiterentwicklung von Solaranlagen bis zum Jahr 2050 sogar auf zwei bis vier Cent pro Kilowattstunde sinken.

Dabei sei Solarstrom schon jetzt kostengünstig, erklärte Agora Energiewende. In Deutschland könnten große Solarkraftwerke derzeit Strom für weniger als neun Cent pro Kilowattstunde liefern. Strom aus neuen Kohle- und Gaskraftwerken koste heute zwischen fünf und zehn Cent pro Kilowattstunde, Strom aus Atomkraftwerken koste bis zu elf Cent. Im sonnigen Wüstenstaat Dubai sei vor wenigen Wochen ein langfristiger Liefervertrag für Solarstrom für fünf Cent pro Kilowattstunde abgeschlossen worden.

Die Studie zeige, "dass Solarenergie viel schneller billig geworden ist und auch weiterhin billiger wird, als die meisten Experten bis jetzt prognostiziert haben", erklärte Patrick Graichen von Agora Energiewende. Angesichts der günstigen Kosten würden Solarstrom und Windenergie "weltweit eine prominente Rolle bekommen - auch und vor allem als kostengünstiger Beitrag für den internationalen Klimaschutz". Entsprechend sollten die Systeme zur Stromversorgung weltweit noch einmal überdacht werden. Die Vorteile einer höheren Sonneneinstrahlung könnten aber durch eine schlechte Regulierung und zu negative finanzielle Rahmenbedingungen wie zu hohe Zinsen zunichte gemacht werden, warnte die Denkfabrik.

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