Netzbetreiber bereiten sich auf Sonnenfinsternis vor

Sonnenfinsternis: Bewölkter Himmel würde zu geringeren Schwankungen bei Solarenergie führen.
Leistungseinbruch bei Solarstrom muss durch konventionelle Kraftwerke abgefedert werden.

Keine Wolke am Himmel – das wünschen sich all jene, die diesen Freitag die partielle Sonnenfinsternis beobachten wollen. Den Betreibern europäischer Stromnetze wäre eine dicke Wolkendecke viel lieber. Sie stellt das Naturspektakel vor große Herausforderungen.

Am Freitag ab 9 Uhr wird über Europa – beginnend von Portugal – die Sonne teilweise vom Mond verdunkelt. Über Österreich wird diese Sonnenfinsternis zwischen 9.30 Uhr und 12 Uhr stattfinden. Der maximal mögliche Leistungseinbruch bei der Erzeugung von Sonnenstrom wird in Österreich laut Berechnungen der Netzgesellschaft APG 120 Megawatt (MW) ausmachen. Zum Vergleich: Das Wiener Donaukraftwerk Freudenau hat eine installierte Leistung von 172 MW. Der mögliche Einbruch könne durch die verfügbaren Reserven ausgeglichen werden, betont die APG. Auch die Regulierungsbehörde E-Control sieht keine unmittelbare Bedrohung für die Versorgungssicherheit in Österreich. Weniger gut prognostizieren lasse sich der Einfluss aus benachbarten Netzen.

Konventionelles

Jedenfalls wird es zwei spannende Zeitpunkte geben: Zu Beginn der Sonnenfinsternis müssen, so es keine dicke Wolkendecke gibt, europaweit konventionelle Kraftwerke hochgefahren werden, um Schwankungen auszugleichen. Ist das Naturschauspiel zu Ende, wird wieder viel Solarstrom eingespeist werden und konventionelle Kraftwerke müssen umgehend zurückgefahren werden. Geht etwas schief, könnte die Sonnenfinsternis zu Blackouts führen.

Je nach Wetter schwankende Einspeisung sind die Netzbetreiber gewöhnt. Dennoch werden jetzt mehr Mitarbeiter als gewöhnlich die Stabilität der Netze überwachen – auch via Telefonkonferenzen mit Nachbarländern.

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