neovoltaic: Nach den Promis kommt der Schwarm

Neovoltaic-Energiespeicher für Haushalte
Crowdinvesting: Stromspeicher-Spezialist sucht 500.000 Euro für die internationale Expansion.

An Energie und Netzwerken mangelt es Werner Posch, Gründer und Chef des steirischen Start-ups neovoltaic nicht. Das 2010 in Hartberg gegründete Unternehmen, das Speichersysteme für Fotovoltaik-Strom für Privathaushalte erzeugt, hat schon in seiner ersten Finanzierungsrunde einen prominenten Geldgeber gefunden: Ex-OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer.

Der Öl-Mann hat seinen Anteil inzwischen an den Investor Hansi Hansmann, Ex-AUA und Siemens-Vorstand Alfred Ötsch sowie den Unternehmer Gerold Pankl abgegeben. Mit dem Kapital der Promis hat Posch einiges auf die Beine gestellt: 300 Batterie-Speicher wurden im Vorjahr verkauft und zwei Millionen Euro Umsatz geschrieben. Heuer sollen 450 Speichersysteme an Kunden geliefert werden, der Umsatz soll auf 3,6 Millionen Euro steigen.

Die Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien, deren Zellen in China zugekauft werden, lässt neovoltaic in Slowenien zusammenbauen. Mit diesen Batterien, einer Energiemanagement-Software und Wechselrichtern können Haushalte mit Fotovoltaikanlagen laut Bosch zu 70 Prozent energieautark werden. Denn überschüssiger Sonnenstrom werde gespeichert, die Software steuere dessen Verwendung – etwa das Einschalten von Klimaanlagen oder Herunterfahren von Rollos. Das gesamte System kostet rund 15.000 Euro.

Privatanleger gesucht

Nun geht Posch die zweite Expansionsrunde an. Deutschland soll als neuer Absatzmarkt gewonnen werden. Als Marketing-Vorstand hat er Ditech-Gründerin Aleksandra Izdebska an Bord geholt.

500.000 Euro will Posch ins Wachstum investieren. Das Geld sollen Crowdinvestoren aufbringen. Über die Plattform conda können Interessierte in neovoltaic anlegen. Ab 100 Euro ist man dabei. Die Bedingungen klingen in Zeiten von null Zinsen attraktiv: 4,5 Prozent Verzinsung, ab 5000 Euro Beteiligung 5,5 Prozent. Das Geld ist für fünf Jahre gebunden. Die Anleger sind aber nicht am Unternehmen beteiligt, sondern Nachrang-Darlehensgeber. Das heißt: Im Konkursfall sind sie ganz hinten gereiht.

Erreicht neovoltaic sein Ziel von zwölf Millionen Euro Umsatz 2020, bekommen Investoren ihr Geld mit einer jährlichen Durchschnittsrendite von 20 Prozent zurück, sagt Posch.

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