Negativzinsen: Sparer würden Geld zu Hause horten

Negativzinsen: Sparer würden Geld zu Hause horten
Bevor die Österreicher ihren Sparguthaben beim Dahinschwinden zusehen, würden sie es ausgeben oder zu Hause bunkern.

Seit dem Jahr 2014 müssen europäische Banken Zinsen für, bei der Europäischen Zentralbank geparktes Geld zahlen. Über 20 Milliarden Euro legten die Banken innert der letzten fünf Jahre in Frankfurt ab. Die Währungshüter wollen mit den negativen Einlagezinsen Geldhäuser dazu bewegen, dass sie statt Geld bei der Notenbank zu horten, mehr Kredite ausgeben.

Die Negativzinsen im Privatgeschäft sind vielen Banken mittlerweile ein Dorn im Auge – es ließe sich kaum mehr Geld verdienen, so der Tenor. Vor zwei Wochen erst bezeichnete Heinrich Schaller, Chef der Raiffeisenlandesbank OÖ, die Negativzinsen auf Einlagen gegenüber dem trend als "gewaltigen Einschnitt für die Banken."

Das Privatkundengeschäft der RLB sei nur mehr zu einem kleinen Teil profitabel. Aber man wolle die Privatkunden nicht verlieren, weil die Zeiten irgendwann wieder anders würden.

In Österreich sind Spareinlagen von Privatkunden gemäß einem Urteil des Obersten Gerichtshofes (OGH) übrigens vor negativem Einlagezins geschützt.

Unter die Matratze

Dennoch hat der trend die hypothetische Frage gestellt, wie sich die Österreicher im Falle negativer Einlagezinsen verhalten würden.

Bevor sie ihren Sparguthaben beim automatischen Schwinden zusehen müssen, würden die Österreicher ihr Geld lieber zu Hause aufbewahren, so die Umfrage des Linzer Market-Instituts.

43 Prozent von 405 Befragten in Österreich gaben an, das Geld dann lieber zu Hause aufbewahren zu wollen. 28 Prozent sagten, dass sie es ausgeben würden, 26 Prozent würden in Wertpapiere investieren, 20 Prozent neigen zum Kauf von Gold, 17 Prozent zu Immobilien. Bei der Frage waren mehrere Antworten möglich.

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