Negativzinsen für hohe Sparguthaben

Negativzinsen für hohe Sparguthaben
Tabubruch in Deutschland: Statt Zinsen zu bekommen, müssen Sparer erstmals Zinsen zahlen.

Dafür auch noch zahlen, damit ich Geld aufs Sparbuch legen darf? Was wirklich absurd klingt, ist jetzt in Deutschland Realität geworden. Begangen hat diesen Tabubruch die Skatbank in Thüringen. Ab November müssen dort Sparer sogenannte Negativzinsen in Höhe von 0,25 Prozent zahlen. Betroffen seien Beträge auf Tagesgeldkonten von mehr als 500.000 Euro, sagte ein Mitarbeiter des Instituts zur Nachrichtenagentur dpa. Ab dieser Schwelle seien schon bisher keine Zinsen mehr gezahlt worden, künftig werde eben ein Minuszins von 0,25 Prozent fällig.

Begründet wurde dieser Schritt mit der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese verlangt sei kurzem von Banken, die bei ihr Geld parken, ebenfalls Negativzinsen.

Nach Angaben des Internetportals Verivox mussten vor einigen Wochen bereits manche Unternehmen in Deutschland solche Strafzinsen für Guthaben zahlen. Nun komme diese Entwicklung auch bei Privatkunden an. Bisher sei dieser Schritt allerdings nur von der Skatbank bekannt. "Aber es ist nicht auszuschließen, dass andere Geldinstitute folgen", sagte Verivox-Geschäftsführer Ingo Weber. Die Skatbank hat nach eigenen Angaben rund 15.000 Kunden.

Von den österreichischen Banken hatte es bis zuletzt unisono geheißen, man denke gar nicht daran, von den Sparern Negativzinsen zu verlangen. Dann müsste ich ja auch noch Zinsen zahlen, wenn ein Kunde einen Kredit aufnimmt, sagte ein Banker scherzend über die Konsequenz.

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