Nach Telekom auch Zoff im OMV-Betriebsrat

OMV-Raffinierie Schwechat
Der Öl- und Gaskonzern strukturiert um, die Belegschaftsvertreter kämpfen um die Sitze im Konzern-Aufsichtsrat.

Nicht nur bei der Telekom Austria, auch bei der teilstaatlichen OMV spielt es sich im Betriebsrat heftig ab. Der Öl- und Gaskonzern strukturiert derzeit um und unter den Belegschaftsvertretern tobt ein erbitterter Kampf um Aufsichtsratssitze.

Der Chef der Raffinerie Schwechat, Herbert Lindner, will seinen Einfluss verstärken und einen seiner Getreuen in den fünfköpfigen Holding-Betriebsrat hieven. Dafür werde versucht, den für den wichtigen Gas-Bereich zuständigen Kollegen aus der Holding zu kippen.

Der freigestellte Lindner dürfte der bestbezahlte Arbeitnehmervertreter in der OMV sein und, wie berichtet, Zulagen für Schichtdienste kassieren, obwohl er längst keine Schichten mehr fährt. Sein Feindbild scheint die Betriebsratschefin der Holding, Christine Asperger, zu sein.

Nach Telekom auch Zoff im OMV-Betriebsrat

Konzern-Betriebsratschefin Christine Asperger

Lindner, der mit OMV-Boss Rainer Seele das Du-Wort pflegt und jüngst im Aufsichtsrat eine Gehaltserhöhung für den Chef einforderte, dürfte mit Frauen im Job ein gröberes Problem haben. Er disqualifiziere sich immer wieder durch abschätzige Bemerkungen über Kolleginnen, hört man. Innerhalb der OMV kursiert, so ein Zufall, seit kurzem plötzlich ein Brief, den Asperger und der Gas-Kollege bereits 2017 an den damaligen OMV-Aufsichtratschef Peter Löscher geschrieben hatten, in Sorge um die Abwanderung von Vorständen.

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