Nach Millionenpleite: Heikler Sanierungsplan einer Haustechnik-Firma abgesegnet

Nach Millionenpleite: Heikler Sanierungsplan einer Haustechnik-Firma abgesegnet
Unternehmen mit 140 Arbeitsplätzen gerettet, doch Gläubiger erhalten vorerst nur ein Prozent Quote.

Der Betrieb wurde seit der Insolvenzeröffnung am 3. Jänner 2019 unter der Aufsicht des Insolvenzverwalters mit 163 Dienstnehmern fortgeführt. Mitte Februar wurden die Teilbetriebe „Blechkanalfertigung“, „Service Kärnten“ und die Filiale Grein (Oberösterreich) geschlossen. Wie die Gläubigerschutzverbände KSV1870 und Creditreform dem KURIER bestätigen, wird der Betrieb wird mit rund 140 Dienstnehmer fortgeführt werden. Die Insolvenzursachen lagen in Forderungsausfällen und Fehlkalkulationen. Hohe Verluste spielten Großaufträge im Wiener Raum ein.

Heute, Dienstag, erfolgte die Abstimmung über den Sanierungsplan der insolventen Gailtaler Traditionsbetriebs a.zoppoth haustechnik GmbH aus Gundersheim, im Bezirk Hermagor. Mit großer Mehrheit haben die Gläubiger der Sanierung zugestimmt, bestätigen KSV1870 und Creditreform.

Großes Entgegenkommen

Dabei sind die Gläubiger dem Unternehmen sehr entgegengekommen. Sie erhalten laut KSV1870-Expertin Barbara Wiesler-Hofer insgesamt 20 Prozent Quote, davon eine Barquote (ein Prozent) bis 30. April 2019, weitere neun Prozent bis 20. März 2020 und die restlichen zehn Prozent bis 20. März 2021.

„Mit der Rettung von 140 Arbeitsplätzen konnte eine wirtschaftliche Katastrophe im strukturschwachen Gailtal abgewendet werden“, sagt Insolvenzexperte Stephan Mazal von Creditreform zum KURIER. "Im Interesse des Wirtschaftsstandortes Kärnten haben die Gläubiger einer geringen Barquote zugestimmt." Im Falle einer Unternehmensverwertung hätte es für die Gläubiger der a.zoppoth haustechnik GmbH nur eine geringe Quote gegeben.

Drei Millionen Euro für Quote nötig

Insgesamt wurden laut KSV1870 Insolvenzforderungen in der Höhe von rund 15,9 Millionen Euro angemeldet, davon 4,5 Millionen Euro lediglich bedingt. Der Insolvenzverwalter hat 13,9 Millionen Euro anerkannt. Das Sanierungsplan-Erfordernis beläuft sich unter Berücksichtigung der Besicherungen rund drei Millionen Euro. Das Erfordernis soll aus der Betriebsfortführung aufgebracht werden.

Neben dem Firmensitz in Gundersheim 35 im Bezirk Hermagor bestehen drei Niederlassungen in Klagenfurt, Villach und Wien. Insgesamt 37 Baustellen in ganz Österreich werden betreut.

 

 

 

 

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