Motorrad-Hersteller KTM fährt von der Börse

KTM ist Europas größter Motorrad-Produzent
Cross Industries wird Töchter KTM und WP von der Börse nehmen. An die KTM-Aktionäre wird öffentliches Aktien-Kaufangebot gestellt.

Die börsennotierte Cross Industries um Stefan Pierer schaltet zumindest zwei Gänge höher. Cross Industries wird ihre Tochtergesellschaften KTM AG und WP AG von der Börse nehmen. Ein sogenanntes Delisting werde vorbereitet, um damit eine schlankere Kapitalmarktstruktur zu schaffen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Cross Industries will sich künftig verstärkt auf die Börsennotierung im Prime Market konzentrieren. An die Aktionäre der KTM AG werde laut APA ein öffentliches Erwerbsangebot gestellt. Der Angebotspreis werde 122,5 Euro pro Aktie betragen. Die KTM AG notiert im Dritten Markt (mid market) der Wiener Börse.

Die Aktionäre

Die ordentliche Hauptversammlung ist für den 21. April anberaumt. Am 18. März notierte das Papier bei 129,95 Euro. Am Dienstag um 09.00 Uhr sank der letzte Kurs um 0,77 Prozent auf 128,35 Euro. 40 KTM-Aktien wurden gehandelt. Der Jahreshöchstpreis der Aktie lag laut Wiener Börse bei 132,9 Euro, der tiefste Kurs bei 99,69 Euro.

Der Streubesitz beträgt lediglich 0,82 Prozent. Die KTM AG gehört zu 47,99 Prozent der niederländsichen Bajaj Auto International Holdings B.V., zu 46,45 Prozent der Cross Kraftfahrzeug Holding GmbH und zu 4,74 Prozent der Cross Industries AG.

An die Inhaber von WP-Papieren wird ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot gestellt. Hier wird der Angebotspreis 18 Euro pro Aktie betragen. Am 24. März schloss die Aktie bei 19,75 Euro. WP erzeugt Federbeine, Telegabeln, Lenkungsdämpfer, Haupt- und Heck-Rahmen, sowie Kühl- und Auspuff-Systeme samt weiterer Komponenten. Detail am Rande: Die Fahrradsparte KTM gehört nicht zur Cross industries; es ist kein verbundenes Uunternehmen mit anderen Eigentümern.

KTM in Zahlen

Laut dem Wirtschaftsinformationsdienstleister Creditreform setzte der KTM-Konzern im Jahr 2014 mit etwa 2000 Mitarbeitern rund 864,36 Millionen Euro um, das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) betrug 70,63 Millionen Euro. Das Eigenkapial wurde 2014 mit rund 327,57 Millionen Euro ausgewiesen, die Eigenkapitalquote betrug 47,15 Prozent. Die Verbindlichkeiten wurden mit 118,59 Millionen Euro beziffert, davon entfielen 72,56 Millionen Euro auf Banken.

Das Geschäftsjahr 2015

Motorrad-Hersteller KTM fährt von der Börse
KTM 1290 Super Duke GT
Im ersten Halbjahr 2015 hat KTM mit Sitz in Mattighofen 88.531 Fahrzeuge verkauft. Das ist ein Plus von 25,6 Prozent. Den Umsatz konnte das Unternehmen um 25,5 Prozent auf 515,1 Millionen Euro zum Vergleichszeitraum des Vorjahres steigern. Das operative Betriebsergebnis (Ebit) konnte um fast 50 Prozent auf 50,3 Millionen Euro erhöht werden. Die Ebit-Marge beträgt 9,8 Prozent.

Die großen Renner unter den vielen KTM-Modellen sind die "1290 Super Adventure" und "Super Duke". Die neue "Adventure" befindet sich mit 20.998 Euro für große Reiseenduros im oberen Preissegment. Zum Vergleich: Der All-Time-Renner aus Bayern, die BMW R 1200 GS Adventure kostet ab 19.550 Euro. Detail am Rande: KTM verkauft 97 Prozent der Zweiräder ins Ausland.

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Stefan Pierer ist mit der Steuerreform unzufrieden, da Leistungsträger nicht entlastet werden.
Stefan Pierer will KTM zum Weltmarktführer in der Sparte Sportmotorräder machen.

Die Cross Industries AG

Seit 22. Juni 2015 notieren die Aktien der Cross Industries AG im prime market, dem Premium Segment der Wiener Börse. Die Cross Industries-Gruppe ist laut eigenen Angaben ein Nischenproduzent in der Sparte Fahrzeuge mit weltweit bekannten Marken wie KTM, Husqvarna und Pankl. Sie zählt in ihren Segmenten jeweils zu den Technologie- und Marktführern zählen. Die Gruppe beschäftigt mehr als 4000 Mitarbeiter, davon mehr als 70 Prozent in Österreich.

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